Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Ethische Fragen der Medizin diskutiert

Gäste aus Indien in Essen

[30.11.2004] Führende Wissenschaftler aus Indien und Deutschland haben im Universitätsklinikum Essen in einem internen Workshop ethische Fragen der Biomedizin diskutiert. Im Vordergrund standen Probleme aus Stammzellforschung, klinischen Studien und Organtransplantationen sowie genetische Aspekte in der medizinischen Diagnostik und Therapie. Dabei wurden bei den verschiedenen Themen Übereinstimmungen aber auch erhebliche Unterschiede zwischen indischen und deutschen Wissenschaftlern bei der Bewertung ethischer Fragen festgestellt.

Die Grundlagen, die zu den unterschiedlichen Bewertungen führen, wurden diskutiert. Sie ergeben sich vor allem aus der Verschiedenheit der Kulturen, der Religionen und von Faktoren des Lebensstiles. So spielen hinsichtlich des Beginns und Endes von Leben in Indien die Reinkarnation, die Seelenwanderung und anderes eine Rolle.

Der Austausch zu diesen Aspekten war außerordentlich offen, lebendig und aufschlussreich; es wurde daher empfohlen, diesen Dialog auch im Sinne des internationalen Verständnisses und der Verständigung – siehe Debatten der UNO – fortzusetzen, Ausbildungsmöglichkeiten für indische Wissenschaftler zu bioethischen Fragen in Deutschland zu schaffen und die Kooperation auf diesem wichtigen Gebiet der modernen Biomedizin durch gemeinsame Projekte zu vertiefen.

Von indischer Seite nahmen an dem Workshop Direktoren führender indischer Institute und Kliniken, leitende Persönlichkeiten des „Indian Council for Medical Research“ (ICMR) und eine stellvertretende Staatssekretärin aus dem Gesundheitsministerium teil. Der Workshop wurde in Essen vom Institut für Wissenschaft und Ethik an den Universitäten Bonn und Duisburg-Essen unter Leitung des früheren Direktors des Instituts für Medizinische Strahlenbiologie am Essener Universitätsklinikum, Professor Christian Streffer, veranstaltet.

Redaktion: Monika R?gge, Tel.: (0201) 183?2085

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