Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Initiative der Essener Bauingenieure:

Erstes Forum zur Baukommunikation

[02.07.2004] Wer baut, greift in das Leben der Menschen und der Gesellschaft ein. Die Kunst der Architekten und Ingenieure genügt deshalb nicht; Vertreter vieler Disziplinen müssen gefragt werden. Davon gehen die Wissenschaftler im Essener Uni-Fachbereich Bauwesen aus und regten deshalb die Gründung des „Essener Forum Baukommunikation“ an. Am Donnerstag, 15. Juli, findet ab 9.30 Uhr das erste Forum in der Galerie „stadt.bau.raum“ im Haus Boniverstraße 30 in Gelsenkirchen statt.

„Atmosphäre – Kommuniktionsmedium der gebauten Umwelt“ heißt das Thema der Tagung. Wodurch wirken eine Stadt, ein Gebäude, eine Landschaft auf den Menschen. Kann man Atmosphäre planen, gestalten, manipulieren oder verändern? Was sind die Folgen der Planungen von Architekten, Bauingenieure, Städte- und Verkehrsplanern für Menschen, Gesellschaft und Umwelt? Das sind die Fragen, die zur Diskussion stehen sollen. Kurzreferate dazu halten der Soziologe Dirk Baecker von der Universität Witten-Herdecke, der Ökonom und Philosoph Birger Priddat von der Zeppelin-University in Friedrichshafen, der Medizin-Psychologe Manfred Schedlowski von der ETH Zürich, der Architekt und Stadtplaner Bernd Kniess aus Köln und der Philosoph Gernot Böhme von der Universität Darmstadt. Er hat sich mit dem Tagungsthema in seinem Werk eingehend beschäftigt, zuletzt mit der Frage der gezielten Schaffung von Atmosphäre durch die Architektur und den Städtebau der Nationalsozialisten.

Abschließend diskutieren unter Leitung des Essener Kulturdezernenten Dr. Oliver Scheytt Architekturprofessor Harald Gatermann von der Fachhochschule Bochum, Peter Zec vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen, Dr. Heinrich Kraft von der ECE Projektmanagement GmbH & Co, KG, Hamburg, Dr. Ulrich Hatzfeld vom Landes-Bauministerium und Dr. Olaf Kaltenborn von der Universität Witten-Herdecke.

Soziologen, Psychologen, Kriminologen, Philosophen und Ökonomen – alle haben Erkenntnisse über die Auswirkung der Tätigkeit des Bauens von Städten und Gebäuden auf den Menschen und die Gesellschaft. Doch einen Dialog darüber mit den Baufachleuten gibt es bisher nicht. Das wollen die Essener Ingenieure des Bauwesens mit der Gründung des „Essener Forum Baukommunikation“ ändern. Künftig soll jährlich ein Forum mit Wissenschaftlern der verschiedenen Fachrichtungen zu einem bestimmten Thema stattfinden. Zwischen den einzelnen Foren werden sich Studenten verschiedener Fachbereiche und Universitäten in Seminaren und Projektarbeiten mit diesen oder auch anderen aktuellen Themen befassen. Ihre Arbeitsergebnisse werden zur Information und Diskussion im Internet veröffentlicht. Ziel ist es, den künftigen Bauingenieuren zu verdeutlichen, welche Dimensionen sie in ihrem künftigen Beruf über Technik und Gestaltung hinaus zu bedenken haben. Auf der anderen Seite will das Essener Forum Baukommunikation aber auch die Erkenntnisse anderer Wissenschaften für die Praxis des Städtebaus und der Architektur nutzbar machen.

Eingeladen zum ersten Forum sind neben den Vertretern der am Forum beteiligten Disziplinen auch alle diejenigen, die sich für das Thema interessieren. Eine Teilnehmergebühr wird nicht erhoben. Anmeldungen sind aber notwendig bei Reinhard Jammers per Fax unter (0 21 91) 69 09 68 oder per E-Mail: reinhard@jammers.de

Redaktion: Monika R?gge, Tel.: (0201) 183?2085

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