Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Die Gastgeberin mit dem Uni-Button 'Offen im Denken'.
Die Gastgeberin mit dem Uni-Button 'Offen im Denken'.
UDE-Button erfreut Familie in chinesischem Bergdorf

Zum Dank ein gekochter Schweinekopf

[01.03.2012] Ein Ansteck-Button der Universität Duisburg-Essen kann selbst im entlegensten Winkel der Welt für Begeisterung sorgen, wie die Professoren Thomas Heberer und Dieter Grunow in China erfuhren. Sie sind derzeit wieder im Landkreis Meigu unterwegs, um sich ein Bild von der Umweltverwaltung und den ökologischen Problemen zu machen.

Denn die Bergregion Meigu in der Provinz Sichuan ist mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 250 Euro im Jahr nicht nur bitterarm. Das Volk der Yi, das hier vom Bergbau, von der Viehwirtschaft und etwas Feldarbeit lebt, leidet auch unter den Folgen, die vor allem illegal geschürfte Bodenschätze und Abholzung verursachen.

„Wir kamen aus einem Naturschutzgebiet und machten in einem Bergdorf Halt“, erzählt Professor Heberer. Eine Familie lud die seltenen Besucher in ihr Lehmhaus ein. „Es erinnert an archaische Häuser in Europa, ist aber typisch für diese Region – dunkel und mit einer Feuerstelle als Mittelpunkt. Die Familie bewirtete uns mit Pellkartoffeln, Buchweizenbrot, Hammel- und Schweinefleisch – man isst mit der Hand gemeinsam aus großen Schüsseln –, dazu gab es Wein aus Buchweizen und Hafer. Der schmeckt ähnlich wie Sherry.“

Da der Besuch nicht geplant war, improvisierten die Wissenschaftler kurzerhand das Gastgeschenk: Euro-Münzen und einen Uni-Button, der mit dem Wolkenmotiv und dem Slogan „Offen im-Denken“ neue Ideen der UDE symbolisiert. Was es mit dem Anstecker auf sich hat, musste ein Einheimischer aus dem Chinesischen übersetzen, denn die Familie versteht nur die Yi-Sprache. „Die Frau war so begeistert, dass sie uns spontan einen gekochten Schweinekopf und einen Kanister des Weines schenkte“, so Heberer. „Unsere Gastgeberin will den Sticker künftig als Schmuck tragen und für unsere Uni werben – über 10.000 Kilometer vom Ruhrgebiet entfernt.“

Seit 1981 beschäftigt sich Chinaexperte Heberer immer wieder mit den Yi. Sie gehören zu den größten, aber auch zu den ärmsten Völkern der Volkrepublik. Ihr Schicksal ist bislang international weitgehend unbeachtet geblieben. Heberer hat diverse Forschungs- und Unterstützungsprojekte angestoßen. Mit seinem Kollegen, dem Verwaltungswissenschaftler Dieter Grunow, leitet er seit 2007 außerdem ein Vorhaben zur Umweltpolitik und Verwaltungsreform in China. Es wird von der Haniel Stiftung finanziert und führt die beiden regelmäßig ins Reich der Mitte. So auch zurzeit.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Thomas Heberer, Tel. 0203/379-3727, thomas.heberer@uni-due.de

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429


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