Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Expertin für Burnout ist neu an der Uni

Prof. Dr. Silja Bellingrath

[30.05.2012] Stress kann bekanntlich krankmachen. Wie er entsteht und warum ihn manche besser wegstecken, das erforscht Dr. rer. nat. Silja Bellingrath. Seit Kurzem ist sie Juniorprofessorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der UDE: Dabei widmet sie sich einem besonderen Schwerpunkt: der Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf.

Bellingrath (34) studierte Psychologie an der Universität Trier. Nach ihrem Diplom 2005 forschte sie dort im postgradualen Studiengang Psychobiologie und einem DFG-geförderten internationalen Graduiertenkolleg zu Stress und Burnout. 2008 wurde sie in Trier promoviert. Im selben Jahr wechselte sie als Post-Doc an die Jacobs University Bremen. Das Uniklinikum Münster war ihre nächste Station. Dort war sie von 2010 bis zu ihrer Berufung an die UDE nicht nur als Wissenschaftlerin in der Forschungsgruppe Angst und Depression tätig, sondern arbeitete zudem ganz praktisch als Stationspsychologin auf der Spezialstation für affektive Störungen und in der psychiatrischen Tagesklinik.

„Jeder Mensch reagiert anders auf Stress und seine Folgen. Wie ausgeprägt die Reaktion ist, das hängt sowohl von biologischen als auch psychologischen Faktoren ab“, sagt die Juniorprofessorin. „Diese Determinanten möchte ich identifizieren, um so herauszufinden, wie stressbezogene Gesundheitsstörungen entstehen.“ Zu diesen zählen Depressionen oder Angsterkrankungen, aber auch Probleme mit dem Gedächtnis oder der Aufmerksamkeit.

An der UDE möchte Bellingrath außerdem ihre bisherige Forschung zu einer besonders belasteten Berufsgruppe ausbauen: den Lehrern. „Die Erkenntnis, dass die hohen Arbeitsanforderungen im Schulalltag sowie der subjektiv empfundene Mangel an Anerkennung bei vielen Lehrkräften zu schleichenden, oft zunächst unbemerkt bleibenden biologischen Veränderungen führt, macht deutlich, dass es sich hier um alles andere als einen entspannten Halbtagsjob handelt. Wie Diagnostik und Präventionsmaßnahmen verbessert werden können, um stressbedingten Gesundheitsfolgen effektiv entgegenzuwirken, damit möchte ich mich in den nächsten Jahren befassen.“

Weitere Informationen: Prof. Dr. Silja Bellingrath , Tel. 0201/183-6348, silja.bellingrath@uni-due.de

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