Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Prof. Dr. Helmut Schrey (Foto: UDE)
Prof. Dr. Helmut Schrey (Foto: UDE)
Ein Nachruf

Altrektor Prof. Dr. Helmut Schrey

[06.07.2012] Ein Urgestein der Hochschullandschaft im Revier, der erste Gründungsrektor der neuen Universität Duisburg, Prof. Dr. Helmut Schrey, verstarb jetzt im Alter von 92 Jahren. Bis zuletzt begleitete der Anglistikprofessor und engagierte Hochschullehrer seine Universität mit wachem Blick, klugen Kommentaren – oft auch literarisch veredelt zwischen Buchdeckeln.

Helmut Schrey wurde 1920 in Odenkirchen bei Mönchengladbach geboren. Nach dem Kriegsdienst studierte er Anglistik, Germanistik, Philosophie und evangelische Theologie an den Universitäten Köln und Bonn sowie am Portsmouth Technical College in England. Nach dem Staatsexamen lehrte er an Gymnasien in Köln und Düsseldorf. 1953 wurde er über die Erziehungsreform in England 1944 promoviert.

Zwischen 1952 und 1956 war Schrey Schulfunkredakteur im Westdeutschen Rundfunk und Hilfsreferent im Düsseldorfer Kultusministerium. Er arbeitete am allgemeinen, fächerübergreifenden Teil der Hauptschulrichtlinien NRW mit und leitete die Richtlinienkommission für Englisch. Er initiierte das Fernstudium „Englisch für Lehrer in NRW“, wofür er 1973 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Außerdem gab er Schulbücher für Landeskunde heraus und schrieb Aufsätze zur Literaturdidaktik. Ab 1961 war er Oberstudiendirektor und Schulleiter in Duisburg.

Diese grundlegenden fachdidaktischen Leistungen fielen in eine bildungs- und hochschulpolitisch sehr bewegte Zeit. 1968 folgte er einem Ruf an die Abteilung Duisburg der Pädagogischen Hochschule Ruhr und war in vielen Gremien inner- wie außerhalb seiner Hochschulen aktiv. Dank seines vielfältigen Einsatzes wurde Schrey zu einem der Gründungsväter der Gesamthochschule Duisburg und 1972 zu ihrem Gründungsrektor ernannt. Deren Planung und Entwicklung trieb er in schwierigen Aufbaujahren wesentlich voran und sicherte ihre Zukunft ab. Verbunden war dies häufig mit einem extrem nervenaufreibenden und hohen persönlichen Einsatz. Nach drei Jahren trat er von seinem Amt zurück.

Für seinen integren und menschlichen Führungsstil wurde Schrey sehr geschätzt, oft gewürzt mit einer großen Prise britischen Humors. Seine Ziele ging er sachlich-direkt, manchmal auch trickreich an und beseitigte so manch unüberwindbar scheinende Hürde. Anerkannt wurden seine Leistungen mit der Mercatorplakette der Stadt Duisburg und der Ernennung zum Honorary Fellow der Universität Portsmouth. Die englische Partnerhochschule würdigte damit insbesondere seine Vermittlung zwischen der englischen und deutschen Literatur sowie die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

In seinen Schriften befasste sich Schrey u.a. mit Milton, der Literatur der britischen Quäker und gab die philosophischen Werke von Samuel Taylor Coleridge heraus. 1985 emeritiert, trat er aber mitnichten in den Ruhestand: Er unterrichtete ein Jahrzehnt lang weiter und „explodierte“ in seiner literarischen Produktion von Gedichten über Kurzgeschichten und Hörspielen bis hin zu Essays und Romanen, die sich häufig mit den Besonderheiten des Mikrokosmos Hochschule auseinandersetzten. Auf dem Uni-Festakt zu seinem 80. Geburtstag wünschte sich Schrey: „Hoffen wir dass diese Universität auch 80 Jahre alt wird.“

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430


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