Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Konferenz untersucht Umweltbelastungen in Ballungsräumen

Schadstoffe in der Stadt

[16.09.2013] Mitten in der Stadt wohnen, das wollen viele. Nicht nur der Mensch fühlt sich hier wohl, auch Tiere und Pflanzen haben längst Straßen, Parks und Wohngebiete erobert. Und das, obwohl ihnen Schadstoffe und Altlasten das Leben erschweren. Mit diesem Spannungsfeld setzt sich die Tagung „Stadt, Land, Fluss: Ökotoxikologie im urbanen Raum“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE) auseinander. Vom 23. bis 26. September diskutieren Experten aus Forschung, Behörden und Industrie, wie risikoreich Chemikalien oder Nanopartikel für die Umwelt sind und ob bzw. wie ihr Eintrag reguliert werden muss. Auf dem Podium steht auch NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

Für Flora und Fauna sind Ballungsräume ein anspruchsvoller Lebensraum: Es ist wärmer als auf dem freien Land, Gewässer sind geradlinig von Menschenhand angelegt und Böden durch Asphalt versiegelt. Trotzdem findet sich eine große Artenvielfalt. „Das hat mehrere Gründe“, sagt Prof. Dr. Bernd Sures, Fachgebietsleiter für Aquatische Ökologie an der UDE. „In der Stadt finden sich wechselnde Standortbedingungen auf kleinstem Raum. Außerdem haben die Arten entlang der Verkehrsachsen zu Luft, Land und Wasser viele Möglichkeiten einzuwandern und sich auszubreiten.“

Organismen in Ballungsräumen sind ständig mit Schadstoffen und weiteren Stressfaktoren konfrontiert. Ein Thema, das bei Menschen schon lange untersucht wird, etwa bei Pseudokrupp, bei Tieren und Pflanzen hingegen weniger erforscht ist. Das will die Tagung ändern und rückt ökotoxikologische Fragen in den Fokus: Wie reagieren urbane Lebensgemeinschaften auf Biozide, Pharmaka oder Metalle? Wie wirken sich Schadstoffe im Abwasser aus? Und wie können so genannte Umwelthormone sogar den tierischen Stoffwechsel beeinflussen? Ein großes Spektrum an Vorträgen und Postern widmet sich diesen und anderen Themen.

Veranstaltet wird die Tagung von der deutschsprachigen Sektion der internationalen, wissenschaftlichen Gesellschaft SETAC (Society of Environmental Toxicology and Chemistry). Gastgeber an der UDE sind die Arbeitsgruppe Aquatische Ökologie und das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung.

Weitere Informationen: http://www.setac-glb.de/
Prof. Dr. Bernd Sures, Tel. 0201/183-2617, bernd.sures@uni-due.de

Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489

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