Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Statt sich in die passgenauen Spalten zu legen, docken die Greifwerkzeuge (blau) an der Oberfläche der Proteinkugel an.
Statt sich in die passgenauen Spalten zu legen, docken die Greifwerkzeuge (blau) an der Oberfläche der Proteinkugel an.
Neuer Sonderforschungsbereich an der UDE:

Drum prüfe, wer sich ewig bindet

[28.11.2013] Hochkarätige Forschungsinitiative: An der Universität Duisburg-Essen (UDE) wird ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB) eingerichtet („Supramolekulare Chemie an Proteinen“). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den disziplinübergreifenden Verbund zwischen den Fakultäten für Chemie, Biologie und Medizin mit rund sieben Mio. Euro. Beteiligt sind auch die Technische Universität Eindhoven und das Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund.

Im neuen SFB werden moderne Erkenntnisse und Methoden der Supramolekularen Chemie auf biologische Fragestellungen angewendet. SFB-Sprecher Prof. Dr. Thomas Schrader: „Wir arbeiten Hand in Hand: Zunächst werden in der Chemie neue Greifwerkzeuge für Eiweißmoleküle konstruiert. Mit ihrer Hilfe untersuchen die Biologen dann biochemische Mechanismen. Die Mediziner wiederum leiten daraus neue Ansatzpunkte zur Bekämpfung von Krankheiten ab.“

Das Besondere ist: Wenn die neuen Greifwerkzeuge ein Eiweißmolekül erkennen, nutzen sie dazu nicht, wie sonst üblich, eine kleine, wohldefinierte sogenannte Bindetasche, sondern docken an der Oberfläche an. Schrader: „Solche großflächigen Wechselwirkungen sind bisher noch weitgehend unverstanden. Mithilfe der neu zu entwickelnden Moleküle wollen wir die Mechanismen der Proteinerkennung untersuchen und die Wechselwirkung von Protein zu Protein besser verstehen.

Dass dieser Mechanismus auch medizinisch relevant sein kann, zeigen erste Erkenntnisse aus der bereits angelaufenen Kooperation innerhalb des Forscherverbunds: Molekulare Pinzetten und Kleber, mehrarmige Kraken und riesenhafte Moleküle sind in der Lage, krankheitsrelevante Funktionen von Eiweißmolekülen an- oder abzuschalten. Diese supramolekularen Werkzeuge könnten eines Tages neue Wege zur Diagnose und Therapie von Krankheiten aufzeigen.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Thomas Schrader, thomas.schrader@uni-due.de, Tel. 0201/183-3081, http://www.uni-due.de/chemie/ak_schrader/schrader

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430


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