Promotionsprojekt Maria Roeling geb. Bongartz

Promotionsprojekt Maria Roeling geb. BongartzKonzeptuelles Wissen und Konzeptentwicklung in Biologie.
 Eine Längsschnittstudie

Dieses Projekt wurde gefördert durch die Stiftung Mercator und das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSW).

Kontakt: Philipp Schmiemann

Schule hat als allgemeinbildende Institution die Aufgabe, Lerngelegenheiten zum Wissenserwerb zu bieten (Köller & Baumert, 2012). Ein wesentlicher Schwerpunkt der Ganz In-Schulen ist dabei die intensive individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern mit dem Ziel der Verbesserung der Qualität der Abschlüsse und mit dem Anliegen, Lernende mit Migrationshintergrund und/oder aus bildungsfernen Schichten verstärkt zu fördern.
Zur Qualitätssicherung im Schul- und Bildungswesen wurden in den letzten Jahren nationale Bildungsstandards eingeführt. Das Fachwissen wird darin für das Fach Biologie als einer der vier Kompetenzbereiche festgelegt. Es bildet die Basis für fachliches Lernen, da „Kompetenzen (…) an Inhalten erworben [werden]“ (Kultusministerkonferenz, 2005, S. 8). Mit Blick auf die unterschiedlichen Voraussetzungen der Lernenden der Ganz In-Gymnasien werden die fachspezifischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung als Grundlage für individuelle Förderangebote im Ganztag diagnostiziert. Für die Naturwissenschaften existieren in diesem Kontext bisher kaum vergleichbare längsschnittliche Studien zur Entwicklung von Kompetenzen mit dieser Schwerpunktsetzung (Neumann, Viering & Fischer, 2010).

Ziel der Studie ist es deshalb, das Fachwissen der Ganz In-Schülerinnen und -Schüler der Sekundarstufe I sowie deren individuelle Leistungsentwicklung im Fach Biologie zu beschreiben.


Insgesamt zeigt sich ein Anstieg der fachspezifischen Kompetenzen im Verlauf der Sekundarstufe I. Hierbei finden sich allerdings Unterschiede zwischen den Konzepten Blutkreislauf und Vererbung. Die Ergebnisse der Studie weisen außerdem auf mittlere bis hohe Zusammenhänge zwischen den Bildungsressourcen und der Herkunft der Lernenden und ihren fachspezifischen Kompetenzen hin. Diese soziodemographischen Merkmale stehen allerdings in keinem Zusammenhang mit der Entwicklung von Kompetenzen. Diese Befunde weisen darauf hin, dass Unterschiede im Fachwissen derzeit weder vergrößert, noch abgebaut werden.

Projektbezogene Publikation(en)

Roeling, M. (2016). Konzeptuelles Wissen und Konzeptentwicklung in Biologie: Eine Längsschnittsstudie. Logos.

Sandmann, A., Bongartz, M., Linsner, M. & Schmiemann, P. (2015). Zwischenbilanz der fachdidaktischen Arbeit im Fach Biologie. In H. Wendt & W. Bos (Hrsg.), Auf dem Weg zum Ganztagsgymnasium. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Projekt Ganz In (S. 324–348). Waxmann.

Bongartz, M., Sandmann, A., Schmiemann, P. (2015). Entwicklung des Fachwissens im Fach Biologie (Biologie-Längsschnittstudie). In H. Wendt & W. Bos (Hrsg.), Auf dem Weg zum Ganztagsgymnasium. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Projekt Ganz In (S. 519–520). Waxmann.

Literatur

Köller, O. & Baumert, J. (2012). Schulische Leistungen und ihre Messung. In W. Schneider & U. Lindenberger (Hrsg.), Entwicklungspsychologie (7. Auflage, S. 645–661). Beltz.

Kultusministerkonferenz. (2005). Bildungsstandards im Fach Biologie für den Mittleren Schulabschluss (Beschlüsse der Kultusministerkonferenz, 1. Auflage). Luchterhand.

Neumann, K., Viering, T. & Fischer, H. (2010). Die Entwicklung physikalischer Kompetenz am Beispiel des Energiekonzepts. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 16, 285–298.