Das Institut für DaZ/DaF trauert um Dr. Claudia Benholz

Tief betroffen gibt das Institut bekannt, dass Dr. Claudia Benholz am 13.11.2016 im Alter von 59 Jahren verstorben ist. Wir haben eine liebe Kollegin und Mitarbeiterin verloren, die über Jahrzehnte hinweg den Bereich DaZ/DaF mit geprägt hat. Ihre Tür stand für fachlichen und persönlichen Austausch jederzeit offen, auf sie war Verlass.
Weit über die Universität hinaus war sie als weitsichtige Expertin und engagierte Kooperationspartnerin in Schulen, Ministerien sowie zahlreichen mit Migration und Integration befassten Institutionen gefragt und hoch geschätzt.

Claudia Benholz begann ihren beruflichen Werdegang 1978 als Förderlehrerin am Fachbereich 3: Literatur- und Sprachwissenschaften der damaligen UGH Essen. Sie war von da an maßgeblich an der Entwicklung des Förderunterrichts für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beteiligt, den sie ab 1990 leitete und für dessen Erhalt sie sich mit großem Engagement einsetzte. Das Projekt, in dem SchülerInnen in Kleingruppen von spezifisch ausgebildeten Studierenden sprachlich und fachlich gefördert sowie pädagogisch beraten werden und das seither unzählige von ihnen zum Schulabschluss führte, hat inzwischen bundesweit Modellstatus.

Die beiden großen Themen ihres Berufslebens waren eng miteinander verbunden: Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund die sprachliche und schulische Integration und damit letztlich
die Teilhabe an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu ermöglichen, war Claudia Benholz ebenso Herzensangelegenheit wie die wissenschaftliche Weiterentwicklung des Fachbereichs DaZ/DaF, an dessen Aufbau sie ab 1985 mitwirkte.

Neben ihren fachlichen Beiträgen zur Zweitsprachendidaktik des Deutschen in Form zahlreicher Publikationen initiierte und betreute sie eine Vielzahl praxisbezogener Projekte. 2010 übernahm sie die Leitung des Projekts ProDaZ: Deutsch als Zweitsprache in allen Fächern (gefördert von der Stiftung Mercator). In Kooperation mit zahlreichen Fachdidaktiken an der UDE sowie anderen Universitäten war sie an der Entwicklung fachübergreifender Konzepte für die Umsetzung einer mehrsprachigen Sprachbildung an Schulen und Hochschulen beteiligt. Ihr Engagement galt in den vergangenen
40 Jahren nicht nur der Ausbildung von Studierenden im Lehramtsstudium, sondern auch von Lehrkräften an Schulen und anderen Bildungsinstitutionen, die sie in zahlreichen Fortbildungen zum Thema „Sprachförderung und Sprachbildung“ unermüdlich begleitete.

Ihre beharrliche Tatkraft, ihren Ideenreichtum und ihre zugewandte Haltung werden Studierende, KollegInnen und MitarbeiterInnen schmerzlich vermissen.

Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie.