DUEIT - Ausgabe 13 - Hochschulzulassung als Beispiel einer (Inter-)nationalen Herausforderung

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Die Universität Duisburg-Essen tritt im Rahmen der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) konsortialführend derzeit in zwei wesentlichen Initiativen in Erscheinung. Sie organisiert u. a. mit anderen NRW-Hochschulen das Weiterentwicklungsvorhaben HISinOne-CM.NRW, um die IT-Unterstützung des Student-Life-Cycles (via Campusmanagementsysteme) für kommende Herausforderungen ausweiten zu können.

Doch nicht alle Themen können ausschließlich NRW-intern bearbeitet werden; letztendlich haben wir Hochschulen teilweise national aber auch international dieselben Herausforderungen zum Umgang mit Studieninteressierten und Studierenden.

Gerade im Hochschulbereich ist die Internationalisierung deshalb nicht bloß eine von vielen Herausforderungen, sondern im Wesentlichen bestimmt die Internationalisierung die deutsche Hochschullandschaft aktiv mit. So etabliert sich seit Sommer 2021 fortlaufend eine weitere Initiative im Transformationsprozess OZG, die sogenannte Big Picture-Netzwerkinitiative. Hier versammeln sich Hochschulen und weitere prozessbeteiligte Organisationen bundesweit, um die digitale Transformation in den Bereichen Hochschulzugang und Hochschulabschluss ganzheitlich zu betrachten und voranzutreiben.

In der Prozessdomäne „Lebenslage Studium“, gilt es – im Sinne der Gesamtdigitalisierung deutscher Hochschulen – eine echte Nutzer:innenzentrierung zu gestalten und ganz besonders auch die notwendige Interoperabilität von Systemen und Organisationen Richtung des internationalen Bildungsraumes herzustellen.

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Als Vision gilt es eine echte Neuorientierung im Sinne des OZG umzusetzen und in partnerschaftlicher Gemeinschaftsaufgabe aller Beteiligten (Hochschulen, Schulen, Stiftung für Hochschulzulassung, Schüler:innen, Studierenden und viele mehr) den Zugang zur Hochschulbildung vorrangig aus Sicht der Nutzer:innen zu modellieren, zu implementieren und schlussendlich zu transformieren. Dabei muss deutlich die Vereinfachung der Verwaltungsprozesse des Bildungszugangs in dem Vordergrund gerückt werden, um eine spannende und erzählenswerte Bildungsreise zu etablieren.

 

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Das bundesweite Netzwerk ist dabei aber zunächst ausdrücklich nicht mit dem Anspruch angetreten, direkt die besten Ideen zur Umsetzung des OZGs zu haben, sondern hat sich vielmehr zunächst als eine Austauschplattform von Ideen und Erfahrungen verstanden. Beim inhaltlichen Austausch wurde schnell deutlich, dass an diesem virtuellen Tisch insbesondere diejenigen Institutionen und Personen zusammenkommen, die bereits grundlegende und konkrete Erfahrungen in der Digitalisierung der Lebenslage Studium gesammelt haben. Mit diesen Erkenntnissen und dem dadurch gestärkten Selbstverständnis ist das Netzwerk der Expert:innen inzwischen Teil des Gestaltungsprozesses der sogenannten Bildungsjourney der Lebenslage Studium und unterstützt die Themenfeldführung in Sachsen-Anhalt bei der prozessualen Betrachtung selbiger.

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Ziel ist es weiterhin im Sinne des OZG einen Prozess für den Hochschulzugang und den Hochschulabschluss zu entwickeln, der dann aus Sicht der Nutzer:innen tatsächlich als Teil der eigenen Bildungsjourney wahrgenommen wird.

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Dafür braucht es nicht zuletzt auch den Mut zur Diskussion und Einsicht, dass der Föderalismus aber auch die Engstirnigkeit zur Betrachtung des Prozesses aus Sicht der Partikularinteressen einer einzigen Hochschule hier an seine Grenzen stoßen und eher hinderlich als hilfreich sind.

Hochschulen müssen den Diskurs dazu gemeinschaftlich im Sinne der Studieninteressierten vorantreiben und sich Gehör verschaffen.

Illustrationen: Anna-Kristin Krosse