Folgen von Unterbringung und Haft

Folgen von Unterbringung und Haft

Wir untersuchen wie sich verschiedene Umweltbedingungen auf die psychische Gesundheit, das Verhalten und die Gehirnfunktion und -struktur inhaftierter Menschen auswirken. Diese Forschung knüpft unter anderem an die Evaluation der Behandlung von Straftätern mit Suchtproblemen in der "Entziehungsanstalt" (§ 64 StGB) des Instituts an.

Wie sieht das konkret aus?

In einem aktuellen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt untersuchen wir die Folgen einer Haftstrafe. Hierzu werden Menschen in den ersten Tagen der Untersuchungshaft erstmals untersucht und erneut nach 1 Jahr. Bei der zweiten Untersuchung wird die eine Gruppe der initial Inhaftierten bereits seit mindestens 6 Monaten in Freiheit sein, weil sie aus der Untersuchungshaft entlassen wurden und die andere Hälfte wird mindestens 1 Jahr in Haft gewesen sein. Als weitere Kontrollgruppe dienen Menschen, die eine Bewährungsstrafe erhalten haben. Um die Folgen der Haft zu untersuchen, werden Verhaltenstests, strukturelle und funktionelle Bildgebung des Gehirns, sowie diagnostische Interviews durchgeführt.

Ausgewählte Publikationen

  • Fuss, J., Marquardt, I., Briken, P., & Konrad, N. (2021). Compulsory medication of people with mental disorders in the penal system: The situation in Germany and recommendations for clinical practice. Der Nervenarzt, 92(1), 27-35.
  • Schalast, N., Frey, M., Nau, B., Boateng, S., & Leygraf, N. (2021). Forensic Addiction Treatment in Germany: an Evaluation of its Effects on Criminal Recidivism and a Response to Critical Comments. Psychiatrische Praxis, 48(8), 412-420.

Kontakt

Prof. Dr. med. Johannes Fuß

E-Mail: johannes.fuss@uni-due.de