Schüler*innen innovieren, präsentieren und partizipieren – Abschlussarbeiten

Forschungsprojekte und Abschlussarbeiten – Ein Überblick über abgeschlossene und laufende Projekte

Mitarbeiter*innen des ISU an der UDE forschen seit einigen Jahren zum Thema Innovativität. Auch (Bachelor- oder Master-)Abschlussarbeiten mit theoretischer oder schulpraktischer Ausirchtung werden hierzu regelmäßig betreut. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl der Projekte.

Forschungsprojekte

Disserationsprojekt zur innovativitäts- und partizipationsfördernden Methode der Simulation

In ihrem Dissertationsprojekt „Die innovativitäts- und partizipationsfördernden Simulation – Eine qualitative Studie zum Einsatz der Methode im Sachunterricht der Grundschule“ hat sich Swantje Borukhovich-Weis zunächst theoretisch mit der Förderung von Innovativität, der Fähigkeit an Innovationsprozessen aktiv zu partizipieren (Scharf et al. 2019), beschäftigt und untersucht derzeit den Einsatz von innovativitätsfördernden Methoden im Sachunterricht der Grundschule. In diesem Kontext erforscht sie ethnographisch den Einsatz der Methode der Simulation (Weis et al. 2017) an zwei Grundschulen im Raum Essen. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Analyse der Aushandlungs- und Kommunikationsprozesse und der Bedeutung der Dinge bzw. deren Materialität in (kreativen) Prozessen im Rahmen einer spielerischen (Unterrichts-)Umgebung. Die empirische Hauptstudie ist für Anfang bis Mitte 2021 geplant.

Projekt „Inno_Schools"

Das Projekt „Inno_Schools“ wird vom Land Salzburg im Rahmen der Wissenschafts- und Innovationsstrategie Salzburg 2025 gefördert und widmet sich der Frage nach der Implementation von Innovativität in Schule und Bildung. 

Projektbeschreibung* 

Das Verlangen nach Innovativität – der Fähigkeit, an Innovationsprozessen zu partizipieren – (vgl. Scharf et al., 2017 basierend auf Weis et al., 2017b; Weis et al., 2017) – besteht zwar aus verschiedenen Richtungen, wie beispielsweise durch europäische Bildungsinstitutionen und -initiativen, dennoch mangelt es nach wie vor an einer adäquaten schulischen Vorbereitung der Schüler*innen, die sie dazu befähigt, mit zukünftigen Herausforderungen umgehen zu können. Vor allem in der Sekundarstufe I und II fehlen fachliche und fachübergreifende Zugänge zur Innovativitätsförderung.1

Das Projekt „Inno_Schools“ widmet sich dieser Thematik und sucht Antworten auf die Frage, wie Schüler*innen im Rahmen von Schulbildung bestmöglich auf die bevorstehenden Herausforderungen, das heißt auf die Notwendigkeit zu innovieren, vorbereitet werden können. Dazu findet ein engmaschiger Austausch zwischen unterschiedlichen potentiellen Akteur*innen von Innovativitätsprozessen (wie Unternehmensvertreter*innen, Schüler*innen und angehenden Lehrpersonen) statt. Das Projekt verfolgt das Ziel, durch die Vernetzung von Unternehmens- und Schüler*innenperspektiven sowie der Integration von Expertisen unterschiedlichster Fächer und Disziplinen, innovativitätsförderliche Lernumgebungen zu entwickeln. Theoretisch wird dabei auf das Innovativitätsverständnis nach Weis et al. (2017b) und Scharf et al. (2019, im Erscheinen) sowie auf den didaktischen Ansatz der Innovation Education Bezug genommen.

Wissenschaftliche Kooperationspartner*innen des Projekts sind die Universität Salzburg, die Pädagogische Hochschule Salzburg, die Universität Mozarteum sowie als wissenschaftlicher Beirat die UDE .

*s. Auszug aus der Projekthomepage (verfügbar unter: http://www.innoschools.sbg.ac.at/projektbeschreibung-inno_schools/)

 

Abschlussarbeiten

Masterarbeit zur der Methode der Simulation im sprachsensiblen Sachunterricht der Grundschule

Masterarbeit Johanna Hoyer

​Im Rahmen der 2018 verfassten Masterarbeit „Förderung von Partizipation und Innovativität mittels der Methode der Simulation im sprachsensiblen Sachunterricht der Grundschule – eine empirische Interventionsstudie“ von Johanna Hoyer wurde empirisch den folgenden Fragestellungen nachgegangen: Fördert die Methode der Simulation Innovativität von SuS im Sachunterricht der Primarstufe? Inwieweit erweist sich die sprachliche Kompetenz in diesem Zusammenhang als unterstützender bzw. determinierender Faktor?

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde jeweils eine Simulation zum Thema „Stadt“ mit zwei vierten Klassen durchgeführt. Dabei erhielt eine der beiden Lerngruppen, im Vorfeld der Simulation, einen zweistündigen sprachlichen Vorbereitungsunterricht. Entsprechend lassen sich die Ergebnisse einerseits im Kontext von Innovativität interpretieren und andererseits kann hinsichtlich des sprachlichen Aspekts im Kontext der Kompetenzentwicklung von Innovativität und Partizipation ein Vergleich zwischen den Ergebnissen der beiden Klassen vorgenommen werden.

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Methode der Simulation Innovativität im Sachunterricht der Primarstufe fördern kann. Allerdings verdeutlicht die besagte Studie einerseits, dass für die erfolgreiche Förderung der Fähigkeit der Innovativität ein vermehrter Einsatz der didaktischen Methode der Simulation notwendig ist. Entsprechend ist davon auszugehen, dass durch ausreichende Möglichkeiten der Übung sowie durch das Sammeln umfangreicher Erfahrungen die Schüler*innen zunehmend in der Lage sein werden, ihre Fähigkeit der Innovativität auszubauen, um sich alle Dimensionen des Innovationsprozesses erschließen zu können. Andererseits wird durch diese Interventionsstudie deutlich, wie elementar die Basiskompetenz der sprachlichen Handlungsfähigkeit ist, um aktiv und erfolgreich an Innovations- und somit auch Partizipationsprozessen teilnehmen zu können und die damit verbundenen Kompetenzen zu entwickeln.

Somit gilt es in Anbetracht des gegenwärtigen Handlungsbedarfes bzw. der vorherrschenden Heterogenität (Mehrsprachigkeit), einen sprachsensiblen Sachunterricht in der Grundschule zu implementieren, um dessen großes Entwicklungspotenzial auszuschöpfen und eine Basis für fachliches Lernen sowie für die Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft zu schaffen. In diesem Sinne empfiehlt es sich aktives Handeln der Schüler*innen in den Fokus zu stellen und die Fähigkeiten der Partizipation und Innovativität mittels der Simulation und die damit verbundenen Chancen zu fördern.