Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Internationaler Länderreport

Kita wandelt sich zum Familienzentrum

[14.11.2008] Wenn der Nachwuchs ins Kita-Alter kommt, müssen Eltern ihren Alltag neu organisieren. Flexible Betreuungszeiten und guter Service sind dabei besonders hilfreich. Immer mehr wird die traditionelle Kindertagesstätte zum Dienstleistungszentrum, das Familien unterstützt. Dieser Trend zeichnet sich nicht nur für Deutschland sondern auch international ab. Das belegt der neue Länderreport, der soeben vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen veröffentlicht wurde. Er bietet einen Überblick über die verschiedenen Betreuungs- und Bildungssysteme in Luxemburg, Belgien/Flandern, Deutschland, Schweden, Litauen, Italien, Großbritannien und den USA.

Kommunale, ehrenamtliche und private Anbieter schließen sich zusammen, um Leistungen oft „aus einer Hand“ anbieten zu können. Diese umfassen die Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung sowie die soziale Unterstützung von – insbesondere benachteiligten – Familien. Mit der Entwicklung neuer, integrierter Betreuungsformen ergeben sich Anforderungen, die in den jeweiligen Ländern teils mehr, teils weniger Berücksichtigung finden: „Für flexible Betreuungsformen müssen entsprechende Arbeitszeitmodelle geschaffen werden, aber auch der Kommunikationsfluss im Kita-Team sowie zu den Familien ist zu beachten, um reibungslose Abläufe und Übergabephasen zu gewährleisten“, betont Karin Altgeld, die den Report mit Tim Krüger und André Menke verfasst hat. In den meisten Ländern gäbe es noch keine speziellen Fortbildungsprogramme für Personal in flexiblen Betreuungsstrukturen – dies sei jedoch wichtig für die Qualitätsentwicklung der Einrichtungen. Immer mehr Unternehmen nehmen Kinderbetreuungsprogramme in ihre Personalpolitik auf, damit Mitarbeiter Familie und Beruf besser vereinbaren können.

Der Länderreport entstand aus umfassenden Praxisberichten im Rahmen der Forschungspartnerschaft „Improving Childcare“ des europäischen EQUAL-Projekts „Arbeit-Betreuung-Chancengleichheit“ (ABC), das unter der Geschäftsführung der AWO Ennepe-Ruhr steht. Anhand von acht Staaten werden Herausforderungen exemplarisch dargestellt. Die von der Hans-Böckler-Stiftung Düsseldorf geförderte Publikation vermittelt neben einem Überblick, historischen Hintergründen und Strukturdaten zu jedem Land aktuelle, politische Strategien und Entwicklungen. Wissenschaftler wie Praktiker finden eine Fülle von Informationen, Praxisbeispielen und Ideen.

Weitere Informationen:
www.iaq.uni-due.de/aktuell/veroeff/2008/altgeld01.shtml
Karin Altgeld, Tel. 0209/1707-283, E-Mail: karin.altgeld@uni-due.de

Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0209/1707-176, 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de

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