Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Intelligente Roboter auf der Hannover Messe TEIL II

So fahren wir durch die Zukunft

[10.04.2007] Seit über 60 Jahren lockt die Hannover Messe Besucher aus aller Welt nach Niedersachsen. Auch vom 16. bis zum 20. April 2007 ist die Universität Duisburg-Essen (UDE) mit innovativen Projekten aus den Fachbereichen Ingenieurwissenschaften sowie Kunst und Design (Industrial-Design) auf dem Messegelände vertreten.

Technisch ausgefeilte, ästhetische Zukunftsvehikel sind aus der Zusammenarbeit des Lehrstuhls für Mechatronik und des Studiengangs Industrial Design der UDE hervorgegangen. Auf der Hannover Messe (Stand D 16, Halle 2) präsentieren die Design-Professoren Anke Bernotat und Kurt Mehnert sowie Professor Dieter Schramm von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften gemeinsam die Prototypen ALDURO (Anthropomorphically Legged and Wheeled Duisburg Robot) und ADONIS (ALDURO Demonstrator with Onboard Navigation and Intelligent Step Generation). Der Studiengang Industrial Design zeigt außerdem den innovativen Volkswagen Timbo, während die Mechatroniker das Versuchsfahrzeug CARina (Coalition Avoidance Research in application) vorstellen.

Unwegsame Waldwege, verseuchtes Gelände oder Lawinengebiete sind mögliche Einsatzgebiete des neuesten Laufroboters Alduro. Die Gehmaschine bewegt sich auf vier Füßen, die an den Hinterbeinen durch Räder ersetzt werden können, selbst unter schwierigsten Bedingungen sicher vorwärts. Die nach menschlichem Vorbild gestalteten Beinen tragen eine Plattform, von der aus ein Pilot das futuristische Gefährt per Joystick steuert. Diese Kommandos werden von einem zentralen Kontroll-Computer gedeutet, der sofort die notwendigen Schrittfolgen veranlasst. Der 40 Kilowatt starke Motor eines SMART-Automobils treibt den immerhin 1800 Kilogramm schweren und 3,50 Meter hohen Roboter an.

Das jüngste Mitglied der Duisburger Laufroboterfamilie heißt Adonis. Mit den handlichen Körpermaßen 30 x 40 cm² und einem Eigengewicht von nur 15 Kilogramm dient das System der Demonstration und Weiterentwicklung vierbeiniger Laufmaschinen. Der kleine Roboter steht auf 45 Zentimeter hohen Beinen mit drei rotatorischen Freiheitsgraden, die ihn verhältnismäßig wendig machen.
Dabei werden seine Gelenke von Elektromotoren angetrieben, ein Kontrollrechner sorgt für die notwendige Koordination. Dank den Professoren Bernotat und Mehnert wird nicht nur Adonis in Zukunft seinem Namen gerecht. Sein großer Bruder Alduro ist von den Designern bereits ästhetisch weiterentwickelt worden. „Mit Laufrobotern beschäftigen wir uns seit über zehn Jahren. Aber erst im letzten Jahr, nach einem Besuch der Industriedesigner am Lehrstuhl für Mechatronik, entstand die Idee, in Zukunft zusammen zu arbeiten.“, erinnert sich Diplomingenieur Tobias Bruckmann.

Während Alduro und Adonis in „Extremsituationen“ eingesetzt werden können, eignet sich das Projekt der Industriedesigner, der VW Timbo, bestens für den Stadtverkehr. Das Fahrzeug bietet Platz für zwei Personen und macht sich die besten Eigenschaften des Motorrollers und des PKWs zunutze. So können größere Einkäufe im ausziehbaren Kofferraum transportiert werden, trotzdem passt der 2,00 Meter lange und 1,40 Meter breite Timbo in fast jede Parklücke. Dank einer umweltfreundlichen Brennstoffzelle ist das optisch ansprechende Fahrzeug in der Lage, mit 100 Kilometer pro Stunde durch den Straßenverkehr zu flitzen.

Bis ein Modell wie der VW Timbo vom Fließband rollt, müssen unter anderem kostenintensive Fahrversuche sowie langwierige Simulatorstudien durchgeführt werden. Um die Entwicklungszeit zu verkürzen, hat der Lehrstuhl von Professor Schramm die Vorteile beider Konzepte kombiniert und ein Versuchsfahrzeug namens CARina entwickelt. Das Miniaturauto im Maßstab 1:5 verfügt über ein so genanntes „Onboard-Echtzeit-Regelsystem“, das über Funk mit einem Testfahrer im Simulator kommuniziert. Durch entsprechende Lenkmomente werden diesem Fahrzeugführer ständig aktuelle Berechnungen des Regelsystems mitgeteilt. Eine im Modellauto installierte Videokamera überträgt Bilder in den Simulator und lässt die Testumgebung sowie Fahrsituationen realistisch wirken. Mit dieser ausgeklügelten Technik trägt CARina dazu bei, dass wir sicher in die Zukunft fahren.

Redaktion: Annika Bingmann

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