Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Mechatroniker entwickeln Seil-Roboter

Technik „am seidenen Faden“

[30.03.2007] Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen haben die nützlichsten Eigenschaften von Spinnennetzen und High-Tech-Prozessoren kombiniert und den Roboter SEGESTA (Seilgetriebene Stewart-Plattformen in Theorie und Anwendung) erschaffen. „Nutzlasten, die ein Roboter transportiert, sind im Vergleich zu seinem Eigengewicht oft leicht. Aus diesem Grund wird ein Großteil der eingesetzten Energie für die Beschleunigung der Maschine selbst verbraucht.“, erklärt Diplom-Ingenieur Tobias Bruckmann vom Lehrstuhl für Mechatronik. Segesta verbraucht durch eine neuartige Seil-Technik weniger Energie und legt bereits als Prototyp bis zu 10 Meter pro Sekunde zurück.

Der Roboter basiert auf Motorwinden, über die reißfeste High-Tech-Seile laufen. An diesen Strängen wird die zu transportierende Last befestigt. Ein Hochleistungsprozessor, der die Winden in Tausendstelsekunden steuert, berechnet ständig die optimale Seillänge und positioniert so das Transportgut. „Segesta nutzt durch die Seiltechnik das Spinnennetz-Prinzip. Ein einzelner Faden kann das Gewicht nicht halten, erst durch Vernetzung baut sich Spannung auf. Wichtig ist, dass die Gesamtlast auf mehrere Seilwinden verteilt werden kann.“, betont Tobias Bruckmann. Aus diesem Grund stellt selbst Schwergewichtiges kein Problem für das innovative System dar.

In Zukunft soll der Roboter als Transportmittel in Industriehallen, als Fahrgeschäft oder auch als orthopädisches Hilfsmittel eingesetzt werden. „Patienten in der Rehabilitation könnten mit Segesta wieder laufen lernen. Gerät der Kranke ins Stolpern, passt das System seine Seillänge an und fängt ihn auf. Allerdings sind auch Anwendungen im Kirmesbereich denkbar. Durch das Auf- und Abwickeln der Seile würden Fahrgäste durch den Raum geschleudert. Segesta könnte es so mit jeder Achterbahn aufnehmen.“, so Tobias Bruckmann

Redaktion: Annika Bingmann, Tel. 0203/379-2461

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