Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

EU-Projekt bündelt europäische Forschungskapazität in der Systembiologie

Stark im Kommen: Mikroorganismen

[26.01.2007] Mit rund 630.000 ? fördert das Bundesforschungsministerium das EU-Verbundforschungsprojekt SysMO („Systems biology of Microorganisms“) an der Universität Duisburg-Essen.

Unter der Leitung von Dr. Bettina Siebers (UDE) und Prof. Dr. Christa Schleper (Universität Bergen, Norwegen) werden in den nächsten drei Jahren zehn internationale Forschergruppen aus der Biologie, Mathematik, Informatik und Biochemie zusammenarbeiten. SysMO bündelt das systembiologische Forschungspotential Österreichs, Deutschlands, der Niederlande, Norwegens, Spaniens und Englands. Von der UDE sind Wissenschaftler aus den beiden Zentren Mikroskalige Umweltsysteme (ZMU) und Medizinische Biotechnologie (ZMB) eingebunden.

In der Systembiologie, einem relativ jungen Zweig in den Biowissenschaften, wird versucht, biologische Organismen in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Im SysMO-Projekt werden insbesondere einzellige Mikroorganismen untersucht, die sich wegen ihrer relativ geringen Komplexität und großen medizinischen wie wirtschaftlichen Bedeutung sehr für die systembiologische Forschung eignen.

Es gibt auch ein erhebliches Potential für Anwendungen in den Bereichen Biotechnologie, Gesundheit, Ernährung, Energie und Umwelt. In der Medizin können beispielsweise patientenbezogene Medikamenten und Therapien entwickelt werden. In der Biotechnologie wird es maßgeschneiderte, energie- und ressourcenoptimierte biotechnologische Produktionsverfahren geben. Im Umweltschutz können dank Systembiologie Verfahren zur zielgenauen bakteriologischen Umweltsanierung eingeführt werden.

Geplant ist, dass sich im SysMO-Verbund die verschiedenen Projektvorhaben arbeitsteilig miteinander vernetzen. Darüber hinaus ist eine kritische Masse an Forschungskapazität und know-how erforderlich, um die umfassenden systembiologischen Fragestellungen lösen zu können. Diese Forschungskapazität ist gegenwärtig in keinem europäischen Land allein in ausreichendem Maße vorhanden.

Neben dem für die Systembiologie zwingend erforderlichen interdisziplinären und arbeitsteiligen Forschungsansatz soll auch die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft sowie die europäische Integration in der Systembiologie durch die Zusammenarbeit europäischer Arbeitsgruppen gefördert und ausgebaut werden. Ein weiteres Ziel von SysMO ist es, den Transfer von Forschungsergebnissen aus der Wissenschaft in die Anwendung und Verwertung zu unterstützen und die guten wissenschaftlichen Zusammenarbeiten zwischen den Ländern zu stärken.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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