Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Infoservice zum PRESSEGESPRÄCH mit dem Uni-Gründungsbeauftragten:

Zeit, Bilanz zu ziehen

[30.07.2003] Zum Semesterende am 31. Juli heißt es, Bilanz zu ziehen für den Gründungsbeauftragten der Universität Duisburg-Essen, Ministerialdirigent Heiner Kleffner: Wie wurde die Zeit des Übergangs genutzt und welche Perspektiven ergeben sich für das kommende Semester.

Heiner Kleffner in der Rückschau: „Eins der prägenden Kennzeichen des jetzt zu Ende gehenden Sommersemesters war für mich das Aufeinanderzugehen und der erkennbare Wille, die neue Hochschule auf der fachlichen Seite mit Leben zu füllen. Wir hatten zahlreiche Gespräche an beiden Standorten und haben dem künftigen Gründungsrektorat für seine notwendigen Entscheidungen gut zugearbeitet.“

Anerkannt erfolgreiche Forschung:
 Neue DFG-Forschergruppe Empirische Bildungsforschung
 Neuer Transregio-Sonderforschungsbereich

Ein deutlicher Beleg dafür, dass die ausgezeichnete Forschung, die an der Uni Duisburg-Essen geleistet wird, auch auswärtige Gutachter überzeugt, ist beispielsweise die gerade erfolgte Einrichtung der „Kombi-Förderung“ durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Im Rahmen der bundesweiten Förderinitiative „Forschergruppen in der Empirischen Bildungsforschung“ gab es nur eine einzige Bewilligung und die wurde an die Essener Forschergruppe „Naturwissenschaftlicher Unterricht“ vergeben. In der DFG-Begründung heißt es: „Die beantragte Forschergruppe erfüllt in besonderer Weise die Erwartungen der Förderinitiative. In ihr wirken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vier Fakultäten an einer gemeinsamen Aufgabe.“ Bundesweit einmalig ist die Verbindung empirisch forschender Fachdidaktiken mit der Erziehungswissenschaft und der Psychologie, so die Gutachter.

Die Wissenschaftler befassen sich mit aktuellen Problemen des naturwissenschaftlichen Unterrichts, die sich vor allem aus den internationalen Untersuchungen wie TIMSS und PISA ergeben haben, und wollen Möglichkeiten für eine bessere Kooperation der Fächer Biologie, Chemie und Physik in den Schulen nachweisen. Ebenfalls gefördert wird die Einrichtung eines Graduiertenkollegs mit dem Schwerpunkt „Naturwissenschaftlicher Unterricht“. Das Fördervolumen beträgt in den kommenden drei Jahren mehr als zwei Mio. Euro. Neben einer Stiftungsprofessur können daraus 19 weitere Stellen finanziert werden.

Sprecher der Forschergruppe ist Prof. Hans E. Fischer, Tel: 0231/755-2988, Sprecherin des Graduiertenkollegs: Prof. Elke Sumfleth, Tel: 0201/183-3757.

Ebenfalls im Sommersemester erhielt die Universität Duisburg-Essen von der DFG die Zusage, dass der Transregio-Sonderforschungsbereich „Symmetries and Universality in Mesoscopic Systems“ genehmigt wurde. Seit dem 1. Juli beschäftigen sich jetzt theoretische Physiker und Mathematiker der Universitäten Bochum, Duisburg-Essen, Düsseldorf und Köln sowie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau gemeinsam mit der Grundlagenforschung im Vorfeld künftiger Quantentechnologien, der Technologie von „Morgen“. Sprecherhochschule ist die Universität zu Köln. Bewilligt ist der Transregio-SFB zunächst für vier Jahre, gefördert wird das Projekt mit 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Der Transregio-SFB setzt die vom jüngst ausgelaufenen Sonderforschungsbereich „Unordnung und große Fluktuationen“ begründete Tradition der Forschungskooperation von Physikern und Mathematikern an Rhein, Ruhr und Weichsel fort. 15 Jahre lang hatte dieser SFB mit außerordentlichem Erfolg gearbeitet.

Fach- und standortübergreifend:
Neue Zentren und ihre Studiengänge

Darüber hinaus sind in den vergangenen Monaten auch drei neue, interdisziplinär ausgerichtete, wissenschaftlichen Zentren der Hochschule erfolgreich an den Start gegangen. Sie tragen entscheidend dazu bei, international zukunftsträchtige Forschungsfelder und attraktive Studiengangsrichtungen an der Hochschule zu verankern und voranzubringen.

Im Einzelnen sind dies:
 Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB)
 Zentrum für Mikroskalige Umweltsysteme (ZMU)
 Interdisziplinäres Zentrum für Geisteswissenschaften (IZG)

Bundesweit herausragend ist das Forschungsprofil des ZMB, das mit seinen biomedizinischen Forschungen die Medizin mit den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik vernetzt. Forschungsfelder sind etwa die experimentelle Krebsforschung, Gewebe- und Organersatz sowie die molekulare Erkennung und biologische Regelnetzwerke. Die Verfahren zur Besetzung der neu eingerichteten Professuren und der Umbau des Institutsgebäudes werden derzeit zügig vorangetrieben.

Weitere Infos: Dr. Beate Fraß, Tel: 0201/183-3670

Der geplante Bachelorstudiengang Medizinische Biologie soll Studierenden Kenntnisse über den Ablauf und die Funktion sowie über die medizinische Bedeutung biologischer Mechanismen vermitteln. Zum Studienstart in einem Jahr soll die Zahl der Erstsemester voraussichtlich auf 25 begrenzt werden.

Das ZMU bündelt die besonderen Erfahrungen und Kompetenzen auf dem Gebiet der Umweltforschung an beiden Standorten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Prozessen, die in mikroskopischen Dimensionen stattfinden und sehr starke Auswirkungen auf der makroskopischen Ebene haben können. Besondere Bedeutung haben dabei die Wechselwirkungen zwischen lebenden Systemen und unbelebter Materie. So befasst sich das Zentrum z.B. mit der Thematik der Ultrafeinstäube und den Wechselwirkungen von Zellen mit ihrer Umgebung. Das ZMU ist die organisatorische Basis für fachübergreifende Projekte zwischen Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Medizinern und Ökonomen.

Weitere Infos: Oliver Locker-Grütjen, Tel: 0201/183-3669

Zu den umweltbezogenen Studiengängen gehört beispielsweise der bereits gut angenommene Bachelor-/Master-Studiengang Water: Chemistry, Analysis, Microbiology (Wasser: Chemie, Analytik, Mikrobiologie). In Planung sind weitere international ausgerichtete gestufte Studiengänge etwa Molecular Environmental Sciences (Molekulare Umweltwissenschaften) oder Natural Resources and Ecotechnology (Natürliche Ressourcen und Ökotechnologie).

Das Interdisziplinäre Zentrum für Geisteswissenschaften (IZG) zielt auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Geisteswissenschaftten, der Wirtschaftswissenschaft und den technischen Wissenschaften in Forschung und Lehre. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen kulturwissenschaftliche Fragestellungen im Spannungsfeld von Wirtschaft, Technik und Gesellschaft vor dem Hintergrund regionaler, nationaler wie internationaler Entwicklungen.

Weitere Infos: Skarlett Brune-Wawer, Tel:0203/379-3165

Dem IZG angeschlossen ist der neue Bachelor-/ Masterstudiengang Kulturwirt, der gerade außerordentlich erfolgreich begutachtet wurde und großes Interesse bei den Studierenden findet. Das produktive Zusammenspiel zwischen den Geistes- und Wirtschaftswissenschaften, das sich im Studiengang widerspiegelt, wurde ermöglicht durch die Neuorientierung der Geisteswissenschaften und den Wandel ihres Selbstverständnisses hin zu den Kulturwissenschaften. Zugleich werden die Tendenzen der Wirtschaftswissenschaft einbezogen, auf die Herausforderungen der Internationalisierung mit der Vermittlung kulturwissenschaftlicher und kommunikationspraktischer Kompetenzen in der Lehre zu antworten.

Eine weiteres wegweisendes neues Institut an der Hochschule ist das Zentrum für Brennstoffzellentechnik ZBT, dessen Institutsgebäude am 17. Oktober feierlich eröffnet wird. Auch hier ist transdisziplinäres Arbeiten zwischen dem Maschinenbau und der Elektrotechnik entscheidende Voraussetzung für den Erfolg. Das ZBT arbeitet als Entwickler und Systemintegrator für Brennstoffzellensysteme unterschiedlicher Leistungs- und Anwendungsbereiche sowie als Koordinator für ihre Einbindung in die Strom- und Wärmeversorgung.

Weitere Infos: Prof. Dr. Angelika Heinzel, Tel: 0203/379-4225, -4368

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