Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Fotoausstellung in der Unibibliothek

Xanten im März 1945

[24.07.2003] Die Universitätsbibliothek in Duisburg zeigt bis zum 29. August die Ausstellung „Xanten im März 1945“. In 50 historischen Karten, Luftbildern und Fotos werden die Ereignisse in und um Xanten während der alliierten Eroberung der Stadt und dem darauf folgenden Rheinübergang im Februar und März 1945 dargestellt.

„The last German bastion west of the Rhine", so beschrieben die Alliierten die strategische Bedeutung Xantens für die Rheinüberquerung im Frühjahr 1945. Im September 1944 war mit der alliierten Operation „Market Garden“ der linke Niederrhein und damit auch die Domstadt zum Kampfgebiet geworden. Seit Februar 1945 versuchten die Alliierten mit massivem militärischen Einsatz, das gesamte linke Rheinufer einzunehmen, um von dort aus östlich ins Reichsinnere voranzustoßen. Xanten kam hierbei in den alliierten Operationen „Veritable“ und „Blockbuster“ eine Schlüsselrolle zu. Am 8. März 1945 wurde die Stadt nach erbitterten Kämpfen von kanadisch-britischen Einheiten erobert. Hunderte Soldaten und Zivilisten waren gestorben, die Stadt wurde zu 85 Prozent zerstört . Das westliche Rheinufer war erobert, und es folgte nun die planmäßige Vorbereitung zur Überquerung des Rheins. Mit den Operationen „Plunder“ und „Varsity“ am 23. und 24. März 1945 setzten die Alliierten ihren Vormarsch ins Reichsinnere fort.

Unveröffentlichte Bilder

Begleitet wurden die kämpfenden Truppen damals von Militärfotografen, die den Vormarsch dokumentierten sollten. Auch die kanadischen Einheiten ließen das Kriegsgeschehen festhalten. Auf diese Aufnahmen wie auch Karten und Luftbilder stieß der Xantener Historiker Dr. Ralph Trost bei Recherchen zu seiner Dissertation über die Geschichte der Stadt im Nationalsozialismus. Viele der Bilder lagerten unveröffentlicht in den National Archives of Canada. Weiteres Material stammt aus dem Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und dem Centre for Military Strategic and Disarmament Studies der Wilfrid Laurier University in Waterloo, Ontario (Canada). Die Ausstellung konnte dank finanzieller Unterstützung der Sparkasse Moers zur 775-Jahr-Feier der Stadt Xanten zusammengestellt werden.

Die Ausstellung, die auf Initiative der Niederrhein-Akademie der Universität Duisburg-Essen nun auch in der Unibibliothek zu sehen ist, vermittelt einen authentischen Eindruck vom Krieg in und um Xanten.

Die Fotos zeigen die verlustreichen Kämpfe im Hochwald und in der Stadt, flüchtende Zivilisten, befreite Zwangsarbeiter, gefangene Soldaten, die zerstörte Stadt und den alliierten Rheinübergang.

Es ist vorerst die letzte Gelegenheit, diese historischen Aufnahmen zu sehen. Nach Ausstellungsende werden sie dem Xantener Stadtarchiv übergeben.

„Xanten im März 1945“ kann zu den Öffnungszeiten der Uni-Bibliothek besichtigt werden: montags bis donnerstags von 9 bis 21 Uhr, freitags von 9-19 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel 0203/379-2429

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