Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Neue Ausstellung in der UB

Bilder Spaniens und der Neuen Welt

[20.06.2003] Die umfangreiche Bücherspende aus Seattle ist noch unterwegs, da hat eine andere die Uni-Bibliothek schon erreicht: Dank der Großzügigkeit der Kulturabteilung des spanischen Außenministeriums ist die Universitätsbibliothek am Standort Duisburg seit kurzem im Besitz von rund 200 wertvollen Büchern aus Spanien. Eine Auswahl der Literatur, die viele Aspekte der spanischen und spanisch-amerikanischen Kultur behandelt, ist ab 18. Juni im 1. OG der Duisburger Universitätsbibliothek ausgestellt. Sie kann zu den Öffnungszeiten der Bibliothek besichtigt werden: montags bis donnerstags von 9 bis 21 Uhr, freitags von 9-19 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr.

Ohne den Duisburger Romanistikprofessor Dr. Helmut C. Jacobs wäre die Unibibliothek allerdings nicht in den Genuss dieses kleinen Literaturschatzes gekommen. Prof. Jacobs knüpfte Anfang des Jahres über die spanische Botschaft in Berlin Kontakt zur Kulturabteilung (Agencia Española de Cooperación Internacional) des spanischen Außenministeriums in Madrid. Das Außenministerium hat in den letzten Jahren zahlreiche wertvolle Neueditionen und Nachdrucke realisiert, die die Beziehungen Spaniens zu Lateinamerika, aber auch zu anderen Regionen, etwa zu den europäischen Ländern oder dem arabischen Raum, dokumentieren und wissenschaftlich erschließen. Aus diesem reichen Fundus schenkte das Außenministerium der Uni-Bibliothek Duisburg nun einen Bestand von etwa 200 Bänden. Der Wert dieses Geschenks ist beträchtlich: Er beläuft sich zur Zeit auf rund 14.000 Euro – von der enormen kulturellen, dokumentarischen und wissenschaftlichen Bedeutung einmal abgesehen.

Die Monografien beziehen sich auf die unterschiedlichsten Gebiete der wissenschaftlichen Erschließung Spaniens und der Neuen Welt: Literatur- und Sprachwissenschaft, Naturwissenschaften, Soziologie und Völkerkunde, Geschichte, Kunstgeschichte, Architektur und Urbanistik. Zahlreiche Fotobände geben einen faszinierenden Einblick in Städte und Regionen der hispanischen Welt, beleuchten die aktuelle Situation und die historische Entwicklung.

Glanzpunkte des Geschenks aus Madrid sind zwei mehrbändige Werke über die Epoche der Aufklärung: Da ist zum einen die neunbändige Faksimile-Ausgabe über die peruanische Stadt Trujillo. Der dortige Bischof Baltasar Jaime Martínez Compañón ließ sie als Bilddokumentation über alle Lebensbereiche seiner Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in Form von beeindruckenden Aquarellzeichnungen anfertigen. In den mehrfarbigen detailgenauen Bildern sind typische Sitten und Bräuche, Kleidung, Handwerkskünste und typische Lebensformen der Bevölkerung ebenso festgehalten wie Flora und Fauna der Region.

Zum anderen darf sich die UB über zwei Dutzend großformatige Bände freuen, in denen erstmals der vielfältige Reichtum an Pflanzen in Bildern von hervorragender Qualität dokumentiert wird. Die Bücher gehen auf die langjährige Expedition des Botanikers José Celestino Mutis (1732-1808) zurück. Mutis erforschte im Auftrag des spanischen Königs Karl III. ab 1783 systematisch Flora und Fauna in Kolumbien, Ecuador, Panama und Venezuela. Aus heutiger Sicht war diese botanische Expedition eine der ehrgeizigsten naturwissenschaftlichen Unternehmungen in der Epoche der Aufklärung.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel 0203/379-2429

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