Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Mathe-Fans unter sich:

Nachwuchsmathematiker auf dem Ameisenpfad

[14.03.2003] Knifflige Aufgaben, rauchende Köpfe und clevere Lösungen: Die 8. Mathe-Modellierungswoche der Uni Duisburg-Essen/Standort Duisburg hat den Teilnehmern wieder einiges abverlangt.
Vom 11. bis 13. März hatten sich die 44 Leistungskurs-SchülerInnen, zwölf Lehrer und acht betreuenden Uni-Dozenten vergangenen Dienstag in die Abgeschiedenheit des Velberter Jugendgästehauses zurückgezogen, um in Kleingruppen mathematische Fragestellungen zu lösen.

Acht anwendungsbezogene Themen standen zur Auswahl. Teilweise tüftelten und rechneten die 17- und 18-Jährigen, unter ihnen auffallend viele Mädchen, bis in den späten Abend zu "Olympischen Leistungen", "Ameisenpfaden", "Glücksspielserien" oder zum "Der Schwellensatz der Epidemiologie". Immerhin galt es, am Donnerstag, Punkt 15 Uhr, die Ergebnisse auf dem Duisburger Campus zu präsentieren.

Doch Aufgaben wie Zeitdruck meisterten die Nachwuchsmathematiker aus Duisburg, Essen, Remscheid, Velbert, Mönchengladbach und Mülheim mit Bravour. "Die Arbeitsergebnisse waren in diesem Jahr sehr schnell da," lobt Dr. Manfred Wolter vom Duisburger Institut für Mathematik, das seit 1996 die Modellierungswoche gemeinsam mit der Bezirksregierung Düsseldorf anbietet. "Wir sind jedes Jahr aufs Neue erfreut, wie eigenständig und kreativ die Schüler an die komplexen Aufgaben herangehen."

Dass die Aufgaben nicht völlig abstrakt, sondern im weiteren Sinne aus dem Leben gegriffen sind, hat mit dem Konzept der Modellierungswochen – sie sind Schülerförderung und Lehrerfortbildung zugleich – zu tun. "Die Schüler sehen, dass sie mit ihrer Begabung und dem Schulwissen in der Lage sind, hoch gesteckte Ziele und anspruchsvolle Aufgaben zu lösen, und dass es sich lohnt, Mathe zu machen. Die Lehrer nehmen Anregungen für einen spannenden Unterricht mit", sagt Dr. Wolter, der sich jedoch ein wenig mehr Resonanz von den Schulen wünscht. "Leider sind es überwiegend dieselben Einrichtungen, die ihre Schüler für die Modellierungswoche anmelden. Unserer Erfahrung nach scheuen viele Lehrer den Kontakt zu Uni, weil sie befürchten, fachlich überfordert zu werden. Das ist aber gerade bei der Modellierungswoche nicht der Fall. Diese Scheu zu nehmen, muss die Uni auch als Aufgabe begreifen."

An dem Konzept der Modellierungswoche dürfen die Wissenschaftler getrost festhalten. Von den jungen Leuten gab es zum Abschied ein "war toll, hat Spaß gemacht". Schnell noch ein paar E-Mail-Adressen mit Dozenten ausgetauscht, dann waren die "Knobeltage 2003", wie ein Schüler es salopp formulierte, vorbei.

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