Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Ressource Wissen als Erfolgsfaktor:

Motivationsstrategien für Unternehmen

[11.03.2003] In jedem Unternehmen existiert eine Fülle an Wissen: Wissen über Produkte, Projekte, Verfahrensweisen, Kunden und Partner. In der Regel ist dieses Wissen als Information in Datenbanken abgelegt oder in den Köpfen der Mitarbeiter eingeschlossen. Gerade dieses Wissen, das oftmals im Verborgenen bleibt, da Konkurrenzdenken offenen Austausch erschwert, ist jedoch für ein Unternehmen besonders wichtig.

Verborgenes Wissen

Wissenschaftler vom Institut für Produktion und Industrielles Informationsmanagement (PIM) am Standort Essen der Universität Duisburg-Essen unter Leitung von Professor Dr. Stephan Zelewski, und Wissenschaftler des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre der Universität Münster unter Federführung von Professor Dr. Dieter Ahlert arbeiten zur Zeit an Strategien, Mitarbeiter zu motivieren, das verborgene Wissen für alle Mitglieder eines Unternehmens oder einer Kooperation von Unternehmen offen zu legen. Die universitätsübergreifende Kooperation trägt den Namen „Motivationseffizienz in wissensintensiven Dienstleistungsnetzwerken“ (MOTIWIDI). Derartige Netzwerke entstehen in klassischen Dienstleistungsbranchen – zum Beispiel im Zusammenschluss von Handelsunternehmen oder Rechts- und Unternehmensberatungen.

Im Informationszeitalter ist die Ressource Wissen zum Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb geworden. Bei der Auseinandersetzung von wissensintensiven Prozessen, die abteilungs-, standortübergreifend oder sogar über mehrere Unternehmen hinweg bei der gemeinschaftlichen Aufgabenerfüllung koordiniert werden müssen, ist das Wissen der Mitarbeiter für die Koordination von Geschäftsprozessen von besonderer Bedeutung. Der Unternehmensführung muss es also gelingen, die Mitarbeiter dahingehend zu motivieren, ihr verborgenes Wissen allen anderen zugänglich zu machen. Die Essener und Münsteraner Wirtschaftswissenschaftler beschäftigen sich zunächst damit, welche Probleme bei der Offenlegung persönlichen Wissens bestehen, um individuelle Barrieren zu überwinden. Aufbauend auf diesen analytischen Erkenntnissen soll eine „Relationship Management Balanced Scorecard“ (RMBSC) entwickelt werden: Diese Balanced Scorecard soll anhand von vier bis fünf Kriterien, die noch erarbeitet werden, die Aspekte des Beziehungsmanagements innerhalb und zwischen Unternehmen zusammenfassen. Dabei soll eine Software entwickelt werden, die es Unternehmen ermöglicht, beispielsweise die Qualität von Geschäftsbeziehungen zu bewerten. Ziel ist es, mit Hilfe moderner, computergestützter Managementinstrumente die genannten Probleme des Wissensmanagements nachhaltig zu überwinden.

Prototyp bis 2005

MOTIWIDI wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Weitere Projektpartner sind das Handelsunternehmen Bremke und Hoerster GmbH & Co. sowie das Softwareunternehmen AIDOS AG. Mit Hilfe dieser Partner wollen die Wissenschaftler einen Prototyp der RMBSC entwickeln, der bis Mai 2005 fertig gestellt sein soll.

Redaktion: Daniela Endrulat, Tel.: (0201) 183?4518

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