Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Neue Ausstellung in der Duisburger Uni-Bibliothek

Goyas Capricho 43

[06.12.2004] Neben Picasso gilt Francisco de Goya (1746-1828) als einer der aktu-ellsten Maler Spaniens. Auch die Romanistik widmet sich diesem künstlerischen Phänomen: Seit dem 6. Dezember ist in der Duisburger Uni-Bibliothek die Ausstellung „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer – Goyas Capricho 43 und seine Rezeption in Bildkunst, Literatur und Musik“ zu sehen.

Konzipiert wurde die Goya-Ausstellung von Romanistikprofessor Dr. Helmut C. Jacobs. Das Besondere: Alles konzentriert sich auf ein einziges Goya-Bild, auf das berühmte 43. Blatt von „Los Caprichos“. Die Caprichos gehören zu den größten Meisterwerken gesellschaftskritischer Kunst. Goya veröffentlichte die 80 Radierungen 1799 in Auseinandersetzung mit der Aufklärung und den alten, von der Inquisition gestützten Machtverhältnissen in Spanien.

Mit Capricho 43, das ursprünglich als Titelblatt vorgesehen war, beginnt der Teil der Radierungen, der von Galgenvögeln und Gruselmonstern, Kobolden und Fratzenwesen wimmelt. Das Bild zeigt einen Schlafenden, der den Nachttieren (Eulen, Fledermäusen und einer schwarzen Katze) hilflos ausgesetzt ist. Diese Radierung ist eine der am meisten gedeuteten Bilder des 18. Jahrhunderts, und sie beeinflusst bis in die heutige Zeit Literatur, Bild- und Videokunst sowie Musik. Künstler wie Delacroix, Manet oder Dalí haben sich inspirieren lassen, auch zu einem eigenen neuen Capricho 43. Ebenso wirkte das Bild auf Literaten, darunter Gautier, Cela, Feuchtwanger oder Grass.

All dies zeigt Jacobs auf kommentierten Abbildungstafeln, wie er auch verschiedene Versionen von Capricho 43 zusammengestellt hat und neue Analysen zu Bildperspektive und -proportionen bringt.

Die Goya-Ausstellung kann bis Mitte Februar besichtigt werden, anschließend ist sie während des 15. Hispanistentags an der Uni Bremen zu sehen.

Öffnungszeiten der Uni-Bibliothek Duisburg: Mo bis Do 9 bis 21 Uhr, Fr 9 bis 19 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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