Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Symposium zur Lebendorganspende.

Transplantations-Experten in Essen

[02.09.2004] Mit dem „International Symposium on Living Donor Organ Transplantation“ findet derzeit (2. und 3. September) in Essen eine der renommiertesten Fachtagungen zum Thema Lebendorganspende statt.

Unter Leitung von Professor Dr. Dr. h.c. mult. Christoph E. Broelsch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie des Uniklinikums Essen, tauschen Transplantationsexperten aus aller Welt Erfahrungen mit der Therapiemethode aus. Einer der renommiertesten Gäste ist Professor Dr. Thomas E. Starzl, der 1967 die erste erfolgreiche Lebertransplantation durchführte.

Die rund 50 Referenten des Symposiums berichten von den derzeitigen Möglichkeiten der Lebendorganspende in ihren jeweiligen Ländern. Darüber hinaus geht es um die Operationstechnik an sich, mögliche Komplikationen während des Eingriffs sowie Vor- und Nachteile der Organtransplantation mit lebenden Spendern. Die Ethik der Operationsform bildet ebenfalls einen zentralen Punkt des Vortragsprogramms. In mehreren Diskussionsrunden wird den zahlreichen Fachbesuchern des Symposiums die Gelegenheit gegeben, ihre eigenen Erfahrungen mit einfließen zu lassen.

Die Lebendorganspende kann bei Nieren- und Lebertransplantationen angewendet werden. Vor allem die Lebendorganlebertransplantation (LOLT) stellt eine herausragende und innovative Methode in der Therapie von Lebererkrankungen dar. Sie wurde 1989 erstmals bei Kindern angewendet, zehn Jahre später konnte sie bereits als neue Therapiemethode für Kinder und Erwachsene etabliert werden.

Professor Broelsch fordert bereits seit Jahren eine öffentliche Diskussion über die Lebendorganspende in Deutschland. Die LOLT berge zwar Risiken für den Spender, aufgrund des Mangels an Spenderorganen und dem gleichzeitig steigenden Bedarf an Lebertransplantationen werde diese Methode allerdings weiter an Bedeutung gewinnen.

Nach Einschätzung von Professor Broelsch machen auch in Zukunft die Transplantationen mit Organen, die toten Spendern entnommen wurden, den maßgeblichen Anteil der Operationen aus. Weltweit nähmen die Leber- und Nierentransplantationen mit lebenden Spendern jedoch bereits 15 bis 20 Prozent ein. In den USA seien bereits mehr als 50 Prozent der Nierentransplantationen Lebendorganspenden.

In Deutschland ist nach dem gültigen Transplantationsgesetz die Transplantation mit Organen lebender Spendern bislang nur zwischen direkten Verwandten und Verheirateten sowie Personen mit besonderer emotionaler Bindung möglich.

Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0201) 183?4518

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