Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Graduiertenkolleg veröffentlicht Ergebnisse

Junge Forscher zur Zukunft Europas

[28.12.2005] Das Graduiertenkolleg „Europäische Gesellschaft“ an der Universität Duisburg-Essen hat jetzt einen Berichtsband vorgelegt, in dem Forschungsergebnisse der letzten vier Jahre vorgestellt werden. Zwölf Nachwuchswissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften präsentieren Arbeiten zur gesellschaftlichen Integration über nationale Grenzen hinweg und zur Entstehung eines europäischen Selbstbewusstseins.

Das Graduiertenkolleg ist seit 2001 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit über 600 000 Euro gefördert worden. 16 Stipendiaten haben ihre Doktorarbeiten zu Themen der Europaforschung geschrieben. Begleitet und betreut wurden sie von einer interdisziplinär zusammengesetzten Professorengruppe, die ihre eigenen Arbeiten zur Entwicklung einer europäischen Gesellschaft in die gemeinsame Diskussion einbrachte.

Als Ergebnis dieser gemeinsamen Arbeit liegen nicht nur 16 Dissertationen vor, von denen viele schon in Buchform veröffentlicht sind. Der Band „Europäische Gesellschaften. Grundlagen und Perspektiven“, der jetzt im VS Verlag für Sozialwissenschaften erschienen ist, dokumentiert mit ausgewählten Beispielen, welcher Mehrwert durch die Zusammenarbeit von Philosophen, Historikern, Literatur-, Sozial- und Erziehungswissenschaftlern zustande gekommen ist.

So diskutiert der Politikwissenschaftler Achim Hurrelmann Möglichkeiten, die Entstehung einer politischen Öffentlichkeit und einer kollektiven Identität in der Europäischen Union zu befördern. Die Soziologin Gudrun Quenzel beschreibt die Mechanismen, mit denen die Institution der Kulturhauptstadt Europas auf die Bildung einer europäischen Gesellschaft einwirkt. Die Historikerin Carine Germond analysiert die deutsch-französische Verständigung als Modell der oft schwierigen Kompromissfindung in der EU.

Zwei Professoren des Kollegs sind ebenfalls mit Beiträgen vertreten. Der Philosoph Dieter Sturma legt dar, wie die Idee der Menschenrechte trotz der Belastungen der Vergangenheit als Grundlage einer europäischen Gesellschaft durchsetzungsfähig ist. Der Historiker Wilfried Loth, Sprecher des Kollegs, beschreibt den Weg zur „Verfassung für Europa“, die trotz der Ablehnung in Frankreich und in den Niederlanden eine langfristige Zukunftsperspektive für die EU bietet.

Das Graduiertenkolleg „Europäische Gesellschaft“ wird die Ergebnisse seiner Arbeit am 18. Januar 2006 in einer Veranstaltung im Bibliothekssaal des Campus Essen (Beginn: 12 Uhr) der Öffentlichkeit vorstellen.

Wilfried Loth (Hrsg.): Europäische Gesellschaft. Grundlagen und Perspektiven. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, 266 Seiten, 34.90 Euro

Redaktion: Monika R?gge, Tel.: (0201) 183-2085

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