Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

5. KWK-Symposium am Campus Duisburg

Kraft-Wärme-Kopplung im Fokus

[07.10.2005] Wie ändern sich die politisch-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und wie sieht die Praxis aus? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des 5. KWK-Symposiums, das das Institut für Energie- und Umweltverfahrenstechnik der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) am Dienstag, 11. Oktober, in Duisburg veranstaltet. Der Titel der Tagung lautet „Kraft-Wärme-Kopplung, die wichtigste Säule im Klimaschutz“.

„Steigende Energiepreise lenken das öffentliche Interesse wieder auf das Zukunftsthema Energie.“ So begann im vergangenen Jahr der Einladungstext zum Symposium. Damals war nicht vorhersehbar, dass sich die Preisentwicklungen überschlagen würden. Hatte im Frühjahr noch Goldman Sachs einen Ölpreis von 105 $/Barrel für möglich gehalten, warnte nun Matthew Simmons, Experte im Beraterteam von US-Vizepräsident Dick Cheney, vor einem Ölpreis von 250 $/Barrel in den nächsten Jahren. Effizienztechnologien werden immer wichtiger, die Kraft-Wärme-Kopplung gewinnt wieder an Bedeutung.

In Deutschland sollten durch den Einsatz von KWK die jährlichen CO2-Emissionen bis 2010 um 23 Millionen Tonnen reduziert werden. Fast die Hälfte davon durch das im April 2002 in Kraft getretene Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWKG). Das Zubaupotenzial wurde aber durch das KWKG bei weitem nicht erschlossen und das gesetzlich für Ende 2004 festgeschriebene Monitoring fehlt immer noch.

Der erste Teil des Duisburger Symposiums steht unter dem Thema „Rahmenbedingungen für die Kraft-Wärme-Kopplung“. Der energiepolitische Sprecher des B.KWK, Professor Dr. Klaus Traube, wird über die Probleme und Potenziale der KWK und über die Positionen des Bundesverbandes sprechen. Was steigende Energiepreise für die Wirtschaft und speziell für die KWK-Entwicklung bedeuten können, versucht Dr. Felix Christian Matthes vom Öko-Institut in Berlin zu beleuchten. Knut Schrader von der BET Aachen beschreibt die Auswirkungen des Emissionshandels auf den Betrieb von KWK-Anlagen.

Die technisch-wirtschaftliche Entwicklung der KWK steht im Mittelpunkt des zweiten Tagungsteils. Rainer Brinkmann, York Deutschland GmbH (Mannheim), wird Kostenbetrachtungen für einstufige Absorptionskältemaschinen anstellen, bevor Roland Wolf , IBW GmbH (Oberlahr), über ein Versorgungskonzept mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung für ein Krankenhaus spricht. Anschließend berichtet Arno Gedigk, Fernwärmeversorgung Niederrhein, über erste Ergebnisse des Brennstoffzelleneinsatzes im Nahwärmegebiet Krefeld-Fischeln. Klaus Danwerth, Stadtwerke Bielefeld, zeigt dann den Entscheidungsprozess und das Konzept einer GuD-Anlage für eine Papierfabrik auf, schließlich präsentiert Stephan Waerdt neue Möglichkeiten für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in Biogas-KWK-Anlagen. Zum Abschluss fasst Adi Golbach, Geschäftsführer des B.KWK, die Ergebnisse des Symposiums zusammen.

Am Vorabend des Symposiums, 10. Oktober, Treffen sich die Teilnehmer bereits im Gerhard-Mercator-Haus auf dem Campus Duisburg. Dort stellt Dr. Wolfgang Sachs vom Wuppertal Institut ihnen Inhalte aus seinem Buch „FAIR FUTURE - Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit“ vor.

Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0203) 379-1489

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