Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

ADHS-Symposium der Rheinischen Kliniken Essen

Wenn der Zappelphilipp groß wird

[19.12.2006] Gestörte Konzentration, Unaufmerksamkeit, motorische Überaktivität und Impulsivität sind typische Kennzeichen der Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die zu den häufigsten psychischen Erkrankung des Kindes- und Jugendalters zählt.

Es wird geschätzt, dass bis zu einem Zehntel aller Kinder und Jugendlichen davon betroffen sind. Kaum bekannt ist, dass bei bis zu 70 Prozent der Patienten die Symptome auch noch im Erwachsenenalter vorhanden sind.

Mit ADHS im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen befasst sich am 17. Januar eine Fortbildungsveranstaltung im Audimax des Essener Universitätsklinikums an der Hufelandstraße (Beginn: 15 Uhr). Wissenschaftlich geleitet wird es von Dr. med. Bernhard Kis und Prof. Dr. med. Norbert Scherbaum von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Rheinischen Kliniken Essen an der Universität Duisburg-Essen. Die Veranstaltung richtet sich ebenso an Experten aus dem ärztlichen, psychologischen und sozialpädagogischen Bereich, wie an Selbsthilfegruppen, Laien und Betroffene. Erwartet werden etwa 200 Teilnehmer aus dem Bundesgebiet, ein Drittel davon Betroffene.

Wenn man schon als Kind ADHS hatte und nicht adäquat behandelt wird, ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass im Erwachsenenalter psychische Begleiterkrankungen hinzutreten. Dr. Bernhard Kis: „Das bedeutet insbesondere eine höhere Anfälligkeit für Depressionen oder eine Suchterkrankung. Generell leiden die Betroffenen darunter, dass sie oft unter ihren Möglichkeiten bleiben.“ Deshalb sollte die Medikamentenbehandlung immer mit einer Verhaltenstherapie kombiniert werden, rät Dr. Kis.

Der Themenbogen des Symposiums reicht von der richtigen Diagnosestellung über die Medikamentenbehandlung bis hin zu Fragen der Wirksamkeit alternativer Therapieansätze und die Bedeutung für die Gesellschaft. So stellt beispielsweise die Essener Diplom-Psychologin Hanna Christiansen Eltern-Kind?Kurse und neuropsychologische Trainingsverfahren vor.

Redaktion: Cathrin Becker, Tel 02 03 / 379-2461

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