Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

UDE-Workshop zusammen mit der Uni Münster

Das Geschlecht in der Medizin

[26.04.2012] Männlich oder weiblich? Das kann in der Medizin eine überlebenswichtige Frage sein. Wann und warum das so ist, wird im Workshop „Sex und Gender in Neurowissenschaft und Genetik“ am 26. und 27. April in Essen diskutiert, zu dem sich mehr als 50 Forschende aus Medizin, Psychologie und Naturwissenschaften treffen. Geleitet von der Tumorforscherin Priv.-Doz. Dr. Andrea Kindler-Röhrborn (Uni Duisburg-Essen) und der Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer (Uni Münster) bekommt vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs die Möglichkeit, grundlegende Wissenslücken zu füllen.

Sowohl das biologische als auch das soziale Geschlecht spielen in der Medizin eine bedeutende Rolle. Studien belegen, dass ein Herzinfarkt bei Frauen später erkannt wird als bei Männern. In anderen Fällen wiederum ist das „starke Geschlecht“ im Nachteil: Männliche Patienten mit Altersdiabetes werden deutlich seltener optimal behandelt, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Trotzdem ist der Unterschied der Geschlechter in der medizinischen Forschung und Praxis wie auch in der Arztausbildung bisher unzureichend erforscht.

„Im Workshop soll der Einfluss des biologischen Geschlechts und die damit untrennbar verbundene kulturell geprägte Geschlechterrolle dargestellt und diskutiert werden. Im Mittelpunkt stehen Geschlechteraspekte in Neurowissenschaften und Genetik/ Tumorforschung“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Andrea Kindler-Röhrborn, Leiterin des Teilprojekts „Geschlechtersensible Forschung in der experimentellen Genetik/Tumorforschung“.

„Nur wenn sich Medizinstudierende möglichst früh mit Geschlechteraspekten befassen, Genderwissen zum Prüfungswissen gehört und fest in ihrem Bewusstsein verankert ist, wirkt es sich auch in ihrer späteren Arbeit aus“, betont Verbundpartnerin Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer, Leiterin des Teilprojekts „Geschlechtersensible Konzepte in den Neurowissenschaften“.

Die Veranstaltung ist Teil des BMBF-Verbundprojekts „Geschlechtersensible Forschung in Epidemiologie, Neurowissenschaften und Genetik/ Tumorforschung“ und wird veranstaltet von der Arbeitsgruppe molekulargenetische Tumorpräventionsforschung des Universitätsklinikums Essen, der Arbeitsgruppe Cognition & Gender der Medizinischen Fakultät der Universität Münster und dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung an der UDE.

Weitere Informationen:
http://www.uni-due.de/ekfg/forschung.shtml
• Dr. Andrea Kindler-Röhrborn, Tel. 0201/723-3328

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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