Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Dekan Prof. Michael Forsting (links) ehrt Prof. Georg Scherer in der Auftaktveranstaltung des 71. Medizinisch-Philosophischen Seminars (Bild: Uniklinikum Essen)
Dekan Prof. Michael Forsting (links) ehrt Prof. Georg Scherer in der Auftaktveranstaltung des 71. Medizinisch-Philosophischen Seminars (Bild: Uniklinikum Essen)

Nachruf

Prof. Dr. Georg Scherer verstorben

[15.05.2012] Mit Prof. Dr. Georg Scherer (84) verstarb vor wenigen Tagen einer der Gründerväter des beliebten „Medizinisch-Philosophischen Seminars“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Der gebürtige Oberhausener studierte an den Universitäten Bonn und Tübingen Philosophie, Germanistik und katholische Theologie. 1951 wurde er mit einer Arbeit über Max Scheler promoviert und war anschließend in der Erwachsenenbildung tätig. 1960 übernahm er das Amt des Gründungsdirektors der Katholischen Akademie "Die Wolfsburg" in Mülheim/Ruhr.

Von 1965 bis 1993 lehrte Georg Scherer als Philosophieprofessor an der Universität Essen. In dieser Zeit wirkte er nicht nur als Hochschullehrer und Wissenschaftler, sondern begründete auch ein bis heute wirksames, offenes Gesprächsforum für die Grundfragen des Lebens. Auf 35 Jahre, 980 Veranstaltungen und mehr als 100.000 Zuhörer bringt es das „Medizinisch-Philosophische Seminar“, das Scherer zusammen mit Medizinprofessor Manfred Blank initiierte. Zwischenzeitlich erweiterte sich der Veranstalterkreis um die Medizin-Professoren Klaus Militzer und Eberhard Passarge.

Bis kurz vor seinem Tod war Georg Scherer der fachübergreifenden Vorlesungsreihe engstens verbunden: In der 71. Auftaktveranstaltung zum aktuellen Sommersemester sprach er noch über die Risiken auf dem Weg des Lebens. Dekan Prof. Michael Forsting dankte ihm aus diesem Anlass für sein unermüdliches Engagement um den Dialog zwischen Medizin und Philosophie, der stets neue Facetten zu gesellschaftlich relevanten Themen liefere.

Als Autor publizierte Scherer mehr als zwanzig Bücher vor allem zu philosophischen Grundfragen. Häufig zitiert wird seine Auseinandersetzung mit dem Problem des Todes in der Philosophie, das auch ins Polnische, Tschechische und Italienische übersetzt wurde. Das Buch „Ehe im Horizont des Seins“ wurde zwei Mal aufgelegt und ins Spanische übersetzt. 1998 wurde er mit der Ehrennadel der Stadt Oberhausen ausgezeichnet. 2008 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430


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