Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Neue Ausstellung über Japan

Fotografische Zeitreise

[26.06.2012] Ein Blick in die Vergangenheit in Sepia und Schwarz-weiß: Historische Fotos aus dem späten 19. Jahrhundert sind derzeit am Institut für Ostasienwissenschaften IN-EAST der Universität Duisburg-Essen (UDE) zu sehen. Unter dem Titel „Japan in der Meiji-Zeit“ zeigen sie das Land noch nahezu unberührt vom westlichen Einfluss. Einige Bilder lassen den einsetzenden Wandel aber bereits erkennen. Die Ausstellung läuft bis zum 2. Oktober.

Klassische Gewänder, Musikinstrumente und Kampfkünste – die Alltagsszenen und Stadtansichten wurden wahrscheinlich aus der Perspektive westlicher Reisender aufgenommen. Viele Motive betonen das traditionell Exotische und zeigen nur selten neuere Entwicklungen, obwohl diese gerade unter Kaiser Meiji möglich wurden. „Somit erlauben uns die Fotos auch einen Einblick in das Leben und die Architektur vor der Öffnung des Landes“, erklärt Helmut Demes vom IN-EAST.

Vor der Meiji-Zeit (1868–1912) durften nur wenige Ausländer nach Japan fahren. Die westlichen Kontakte beschränkten sich weitgehend auf die kleine Insel Deshima in der Nähe der Stadt Nagasaki, denn hier unterhielten die Niederlande einen Handelsstützpunkt.

Als 1853 die „schwarzen Schiffe“ des US-amerikanischen Kommandanten Matthew C. Perry in Yokohama ankamen, öffnete Japan seine Grenzen. Zu groß schien die militärische und technologische Überlegenheit des Westens. Mit dem jungen Herrscher Meiji begann eine rasche Modernisierung der Gesellschaft. Manche Veränderungen kann man erahnen: So symbolisieren die Bilder des Meiji-Tenno und einiger seiner Minister in westlicher Kleidung den Willen, andere Einflüsse aufzunehmen.

Die 55 Bilder sind in vier Bereiche aufgeteilt: Gewerbe, Transport, Porträts und Gruppenaufnahmen sowie Architektur. Ein Großteil stammt aus der Sammlung von Karl von Eisendecher, der von 1975 bis 1982 erst deutscher Ministerresident und dann Gesandter in Tokyo war. Zusammengestellt wurde die Ausstellung vom Japanischen Kulturinstitut aus den Sammlungen von Werner Kourist (Linz am Rhein) und dem Japanologischen Seminar der Universität Bonn.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/in-east/128/
Helmut Demes, Tel. 0203/379-4191, helmut.demes@uni-due.de

Redaktion: Katrin Koster, Tel. 0203/379-1488

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