Bildungssoziologische Beiträge

Herausgegeben von der Sektion Bildung und Erziehung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Christina Möller
Herkunft zählt (fast) immer
Soziale Ungleichheiten unter Universitätsprofessorinnen und -professoren
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2015, 352 Seiten, broschiert, € 34,95, ISBN 978-3-7799-1592-8

Dass Bildungserfolge und Karrieren in Deutschland erheblich von der sozialen Herkunft abhängen, ist ein vielfach belegtes Phänomen. Doch wie sieht es an der Spitze der Wissenschaftlichen Karriere an Universitäten aus? Die Studie skizziert mit Rekurs auf die Theorien Pierre Bourdieus, wie sich Professorinnen und Professoren nach sozialer Herkunft zusammensetzen und welche Entwicklungen sich in den vergangenen 50 Jahren abzeichnen. Dokumentiert wird zudem, wie sich die soziale Herkunft nach Geschlecht, Fächergruppe und dem Status der Professur ausdifferenziert. Dabei zeigt sich, dass der Möglichkeitsraum für soziale Aufstiege zur Professur enger geworden ist und insbesondere vom Fach abhängt.

 

Helmut Bremer, Mark Kleemann-Göhring, Christel Teiwes-Kügler, Jana Trumann (Hg.)
Politische Bildung zwischen Politisierung, Partizipation und politischem Lernen
Beiträge für eine soziologische Perspektive.
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2013, 342 Seiten, broschiert, € 39,95, ISBN 978-3-7799-1589-8

Der Band präsentiert Beiträge aus soziologischer, politikdidaktischer und erziehungswissenschaftlicher Perspektive und ermöglicht damit eine fruchtbare Perspektivenverschränkung sowie eine Öffnung der politischen Bildung für  bildungssoziologische Fragestellungen. Deutlich wird, dass der Beitrag der Bildungssoziologie darin liegt, mit normativen Vorgaben und Selbstverständlichkeiten der gegenwärtigen Diskurse in der politischen Bildung zu brechen und somit eine andere Perspektive auf den Gegenstand zu werfen. In den Blick genommen werden das Verhältnis von Gesellschaft, Politik und Politischer Bildung, Möglichkeiten der Politisierung und Partizipation in unterschiedlichen gesellschaftlichen Lernkontexten sowie Prozesse von Politisierung, Entpolitisierung und politischem Lernen.

Anna Brake, Helmut Bremer, Andrea Lange-Vester (Hg.)
Empirisch Arbeiten mit Bourdieu
Theoretische und methodische Überlegungen, Konzeptionen und Erfahrungen.
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2013, 302 Seiten, broschiert, € 29,95, ISBN 978-3-7799-1587-4

Die Arbeiten Pierre Bourdieus werden anhaltend sehr breit rezipiert. Viele WissenschaftlerInnen und Studierende, die sich im Verlauf ihrer Arbeit mit Bourdieu befassen, lernen ihn vor allem als Theoretiker kennen. Dabei gerät häufig aus dem Blick, dass die zentralen von ihm entwickelten Konzepte Ergebnisse empirischer Arbeit und ihrer Reflexion sind. Der Kreis der WissenschaftlerInnen, die Bourdieus Instrumente in der empirischen Anwendung schärfen, ist jedoch überschaubar  geblieben. Dazu mag beigetragen haben, dass Bourdieu die Methodologie und vor allem die methodische Umsetzung seiner Theorie nur ansatzweise und nicht systematisch ausgearbeitet hat. Der Band versammelt Beiträge von AutorInnen,
die empirisch mit Bourdieu arbeiten. Allen Beiträgen ist gemeinsam, dass sie forschungspraktische Einblicke erlauben, wie für konkrete empirische Untersuchungskontexte Impulse aus dem Denken Bourdieus gewonnen und umgesetzt werden können. Es wird deutlich, dass empirisches Arbeiten mit Bourdieu immer impliziert, die sozialen und methodologischen  Voraussetzungen empirischer Erkenntnis zu reflektieren. Vor allem zeigen die Beiträge jeweils eigene Aneignungen sowie Weiterentwicklungen seines Denkens und seiner theoretischen Konzepte.

Uwe Gellert, Michael Sertl (Hg.)
Zur Soziologie des Unterrichts
Arbeiten mit Basil Bernsteins Theorie des pädagogischen Diskurses
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2012, 314 Seiten, broschiert, € 34,95, ISBN 978-3-7799-1588-1

Basil Bernstein (1924–2000) wird als Klassiker der Bildungssoziologie vorgestellt, konkret seine späteren Arbeiten zum pädagogischen Diskurs. Damit wird – im deutschsprachigen Raum zum ersten Mal – eine „Soziologie des Unterrichts“ vorgelegt, die die differenzierende und selektive Wirkung von Unterricht und Schule theoretisch schlüssig modelliert. Ausgewählte Forschungsarbeiten, zum Beispiel zu den Selektionsmechanismen im Mathematikunterricht oder zum dualen System der Berufsbildung, illustrieren das empirische Potenzial der Theorie.

Anna Brake, Helmut Bremer (Hg.)
Alltagswelt Schule
Die soziale Herstellung schulischer Wirklichkeiten
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2009, 232 S., 23.00 EUR, ISBN 978-3779915867

Der Band fokussiert die soziale Praxis in der Schule und zeigt, wie Schule in den Alltagserfahrungen von SchülerInnen und LehrerInnen repräsentiert ist. Im Fokus stehen dabei die Bedeutung der Peer-Kultur, die Relevanz ungleicher milieuspezifischer Rahmungen und die korrespondierenden alltäglichen Schulerfahrungen, die Prozesse der Herstellung von Geschlechter(un)gleichheit, die Bedeutung vorschulischer institutioneller Erfahrungen sowie die komplexen Wirkungen alltagsweltlicher Öffnungen des Unterrichts und der Unterrichtsformen.

Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hg.)
Institutionalisierte Ungleichheiten
Wie das Bildungswesen Chancen blockiert
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2008, 256 S., 23.00 EUR, ISBN 978-3779915836

Dieser Band verknüpft organisations- bzw. institutionensoziologische mit ungleichheitsoziologischen Fragestellungen. Außerdem liefert er erste Bausteine, mit deren Hilfe - in wissenschaftlicher und handlungspraktischer Hinsicht - ein Brückenschlag zwischen Ungleichheits-, Bildungs-, Organisations- sowie Frauen- und Geschlechterforschung gelingen könnte. Die Beiträge befassen sich mit der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten durch Bildung, nehmen institutionelle Barrieren und die soziale Selektivität in der Schule in den Blick und fragen nach der Institutionalisierung von Ungleichheiten in Wissenschaft und Hochschulen.

Helmut Bremer
Soziale Milieus, Habitus und Lernen
Zur sozialen Selektivität des Bildungswesens am Beispiel der Weiterbildung
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2007, 308 S., br. 26.00 EUR, ISBN 978-3779915850

Der Band widmet sich dem Thema der sozialen Selektivität des Bildungswesens und den Möglichkeiten der Chancengleichheit. Am Beispiel der Erwachsenenbildung greift er bislang wenig verbundene Diskurse der Bildungssoziologie und der Erziehungswissenschaft auf und bezieht diese aufeinander.
Der interdisziplinär angelegte Band analysiert die bisherigen Studien zur Weiterbildung und sozialen Teilhabe im 20. Jahrhundert und interpretiert diese neu. Dadurch macht er Traditionslinien und historisch transformierte Muster sozialer Selektivität sichtbar.
Anschließend verdeutlicht er den Zusammenhang von Milieuzugehörigkeit und spezifischen Lern-, Wissens- und Bildungsformen. Die klassenkulturelle Durchdringung der pädagogischen Kommunikation stellt somit Pädagogik als "soziales Spiel" in den Blick. Auf diese Weise wirken verborgene Mechanismen, die erheblich zur sozialen Selektivität von Bildung und Erziehung beitragen.
Der Band liefert grundlegende Erkenntnisse darüber, welche Aspekte im Hinblick auf die Entwicklung und Ausbildung pädagogischer Professionalität verstärkt Berücksichtigung finden müssen.

Heike Kahlert, Jürgen Mansel (Hg.)
Bildung und Berufsorientierung
Der Einfluss von Schule und informellen Kontexten auf die berufliche Identitätsentwicklung
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2007, 248 S., 23.00 EUR, ISBN 978-3779915843

Im Fokus dieses Bandes steht die Reflexion der sich neu formierenden komplexen Wechselwirkungen von Identitätsentwicklung, Institutionenwandel, Bildung/Ausbildung und Erwerbsarbeit von Jugendlichen.
In den Beiträgen werden akteurs- und institutionenbezogene Perspektiven auf diese komplexen Wechselwirkungen in den Blick genommen und sozialstrukturelle Differenzierungen diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei empirische Ergebnisse zu Bildungsbiographien und -karrieren von Jugendlichen, zu beruflicher Identitätsentwicklung in der Schule und in informellen Kontexten und zur schulischen Berufsorientierung. Die Beiträge analysieren u.a. den Lernort Schule hinsichtlich der vermeintlich mangelnden Passung zwischen institutionellem Setting und jugendlichen Identitätskonstruktionen, Bildungsgang- und Berufswahlentscheidungen sowie aktuelle Ansätze zur Schulreform aus interdisziplinärer Sicht.

Matthias Wingens, Reinhold Sackmann (Hg.)
Bildung und Beruf
Ausbildung und berufsstruktureller Wandel in der Wissensgesellschaft
Bildungssoziologische Beiträge, hrsg. von der Sektion Bildung und Erziehung der Dt. Gesellschaft für Soziologie
2002, 256 S., 23.00 EUR, ISBN 978-3779915812

Dieser Band thematisiert die berufliche Bildung und den berufsstrukturellen Wandel in der Wissensgesellschaft. Es geht um die für die Wissensgesellschaften relevanten Bildungsinhalte. Welche Konsequenzen ergeben sich aus Dynamik des wirtschaftsstrukturellen Wandels für die Bildungsinhalte? Ist diese Dynamik noch mit einer an ausgeprägter Beruflichkeit orientierten Ausbildung zu bewältigen? Wie ist das deutsche Berufsbildungssystem im internationalen Vergleich zu beurteilen und welche Alternativen gibt es? Dann wird die zeitliche Strukturierung und die institutionelle Verknüpfung zwischen Bildung und Beschäftigung untersucht. Wie sehen diese Strukturierungsmuster aus und welche sozialstrukturellen Folgen ergeben sich daraus? Außerdem wird die Form individueller wie organisationaler Lernprozesse untersucht. Fragen nach den Möglichkeiten selbstgesteuerten Lernens, des Organizational Learning oder der Entgrenzung von Lernen stellen sich mit der Wissensgesellschaft neu.

 

Hinweis: Weitere Publikationen der Mitarbeitenden sind auf den persönlichen Seiten zu finden.