Abgeschlossene Projekte

Think positive thoughts

Positives Denken lernen

Können computerbasierte Übungen, in denen mentale Imaginationstechniken oder Atemübungen eingesetzt werden, dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern? Das untersucht das Team einer UDE-Arbeitsgruppe vom Institut für Psychologie mit Kooperationspartner:innen der RUB. Die Studie erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs Wochen. Wer teilnimmt, versetzt sich zum Beispiel gedanklich in verschiedene Alltagssituationen, wird zu Atemübungen angeleitet und/oder macht Angaben zur momentanen Gemütslage.
Die Übungen finden innerhalb von 14 Tagen statt und bestehen aus neun Trainingseinheiten von je rund 20 Minuten. Vorher, hinterher und noch einmal im Abstand von vier Wochen werden Teilnehmende gebeten, ihre Stimmung einzuschätzen und das Stresshormon Cortisol zu sammeln (als Speichelprobe).

Beteiligte Forscher/innen:
M.Sc. Bela Ring, Prof. Dr. Silja Bellingrath (Institut für Psychologie, UDE)

Selbstregulationsfähigkeit von Studierenden

Selbstregulation umfasst diejenigen psychischen Vorgänge, mit denen Menschen ihre Aufmerksamkeit, Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen im Sinne der Zielerreichung steuern. In einem längsschnittlichen Design werden Zusammenhänge zwischen selbstregulativen Fähigkeiten und kontraproduktivem akademischen Verhalten, wie beispielsweise Prokrastination, sowie Prüfungsangst untersucht. Die Selbstregulation wird multi-dimensional und multi-methodal erfasst: über die wahrgenommene Fähigkeit zur Emotionsregulation, die Ausprägung exekutiver Fähigkeiten sowie über den vagalen Tonus.

Beteiligte Forscher/innen:
M.Sc. Lena Grabo, Prof. Dr. Silja Bellingrath (Institut für Psychologie, UDE)

Pilotstudie zu Achtsamkeitsbasierte Techniken bei adulter ADHS

Achtsamkeitsbasierte Interventionen adressieren durch das Erlernen einer gezielten Selbststeuerung der Aufmerksamkeit und das Fördern der Impulskontrolle die Kernsymptomatik der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). In einer Pilotstudie werden die Implementierung und erste Hinweise auf Wirksamkeit einer Achtsamkeitsintervention untersucht, die Zylowska und Kollegen/innen (2008) speziell für adulte ADHS entwickelt haben und die im Rahmen dieses Projektes für den deutschsprachigen Raum angepasst wurde.

Beteiligte Forscher/innen:
Dr. Victoria Schönefeld, Prof. Dr. Silja Bellingrath, Prof. Dr. Lisa von Stockhausen (Institut für Psychologie, UDE)
Sonja Dehghan-Vratonjić, Dr. Bernhard Müller, Prof. Dr. Norbert Scherbaum (Klinik für Psychitarie und Psychotherapie, LVR-Klinikum Essen, UDE)
Prof. Dr. Christian Mette (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum)

Emotionales Erleben während der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen führen bei vielen Personen zu weitreichenden Veränderungen sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das emotionale Erleben, das Stresserleben und Wohlbefinden in der Zeit der deutschlandweit geltenden strengen Kontaktbeschränkungen sowie nach den ersten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zu untersuchen. Hierfür wurde ein längsschnittliches Untersuchungsdesign mit einer einmaligen Online-Fragebogen-Erhebung zu Beginn der Studie, einer sich anschließenden Online-Tagebuch-Erhebung an sieben aufeinanderfolgenden Tagen und einer Follow-Up-Erhebung ca. 4 Wochen nach den ersten Lockerungen durchgeführt.

Beteiligte Forscher/innen:
M.Sc. Lena Grabo, Prof. Dr. Silja Bellingrath (Institut für Psychologie, UDE)

Validierung von Subtypen der Depression

gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Mit einer Lebenszeitprävalenz von fast 17% zählt die Majore Depression zu den häufigsten neuropsychiatrischen Störungen. Neben der ischämischen Herzkrankheit gehört sie zu den am stärksten beeinträchtigenden Krankheiten weltweit und ist ein bedeutsamer Risikofaktor für kardiovaskuläre Probleme und metabolische Störungen. Obwohl in den letzten Jahrzehnten bedeutsame Fortschritte hinsichtlich des Verständnisses zugrundeliegender psychobiologischer Mechanismen und Behandlungsoptionen bei Depressionen erzielt wurden, steht die Beantwortung zahlreicher Fragen noch aus. Welche Mechanismen beispielsweise den unterschiedlichen Symptomclustern zugrunde liegen, die die verschiedenen Subtypen der Depression charakterisieren, ist noch nicht hinreichend erforscht. Das vorliegende Projekt untersucht, ob sich Patienten mit melancholischer Depression von Patienten mit atypischer Depression im Hinblick auf die Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HHNA) - Achse sowie des Immunsystems  unterscheiden. Im Fokus der Studie liegen potentielle Unterschiede hinsichtlich der basalen Regulation der HHNA und des Immunsystems sowie der Effizienz der Feedbacksensitivität der HHNA und der Sensitivität des Glucocorticoidrezeptors.

Achtsame Schule

in Kooperation mit Prof. Lisa von Stockhausen, gefördert durch das Mercator Reserach Center Ruhr  (MERCUR)

Achtsamkeit bezeichnet eine absichtsvoll auf den aktuellen Moment gerichtete, nicht wertende Steuerung der Aufmerksamkeit (Bishop et al., 2004). Bei Erwachsenen verbessern achtsamkeitsbasierte Interventionen nachweislich die Stresswahrnehmung sowie die Emotionsregulation (Brown & Ryan, 2003). Auch wenn die Befundlage zu Achtsamkeitseffekten bei Kindern bislang weniger umfangreich ist, weisen erste Studien darauf hin, dass auch sie von entsprechend adaptierten Trainings profitieren (Broderick & Jennings, 2012). Ein Großteil der Studien zur Effektivität von Achtsamkeitstrainigs basiert allerdings ausschließlich auf Selbsteinschätzungen. Im Projekt Achtsame Schule wird dieser Ansatz erweitert, indem der Einfluss von Achtsamkeit auf die endokrine und kardiovaskuläre Stressregulation bei Kindern im Alter von 10-11 Jahren untersucht wird.

Erfassung von Verlauf und Rückfallrisiko sowie Evaluation neuropsychologischer Beeinträchtigungen bei Depression

gefördert durch das Zentrum für innovative medizinische Forschung (IMF) der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms - Universität Münster

Obwohl in Bezug auf die Behandlung der Depression in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt wurden, ist der langfristige Verlauf in den meisten Fällen mit einem außerordentlich hohen Rückfallrisiko verbunden. Über 50% der Patienten erleiden nach der ersten depressiven Episode eine weitere und mit jeder weiteren Episode kommt es erneut zu einer Zunahme des Rezidivrisikos. Die Identifikation relevanter Prädiktoren für das Entstehen erneuter depressiver Episoden ist daher von besonderer Dringlichkeit. Zudem liegen trotz klinischer Besserung nach Therapie oftmals Restsymptome, wie z. B. persistierende kognitive Leistungseinbußen vor, was für die Lebensqualität der betroffenen Patienten von entscheidender Bedeutung ist. Ziel dieser Studie ist daher die Evaluation des prädiktiven Wertes basal-kumulativer und akut-dynamischer Regulationsparameter der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HHNA)-Achse für Verlauf und Rückfallrisiko bei Depression. Zudem sollen Erkenntnisse gewonnen werden über den Zusammenhang oben genannter endokrinologischer Parameter und dem Vorhandensein von Restsymptomatik wie z.B. neuropsychologische Beeinträchtigungen bei Depression.