Publikationen
Chefinnen. Zur Akzeptanz von weiblichen Vorgesetzten bei Frauen
AutorIn
Cordes, Mechthild
Jahr
2001
Ort
Opladen
Typ der Publikation
Book
Schlagworte
Führungspositionen, Hochschule
Internetseite
www.springerlink.com/content/l76w0j2q86866703/fulltext.pdf
Datum des letzten Aufrufs
15.11.2007
Abstract
Der Band basiert auf einer empirischen Untersuchung im Hochschulbereich. Der untersuchungsleitenden Frage, wie Frauen als Vorgesetzte von Frauen als Untergebene wahrgenommen und beurteilt werden, ist die Verfasserin am Beispiel von Hochschulsekretärinnen und ihren Einstellungen zu weiblichen Vorgesetzten nachgegangen. Theoretisch-konzeptionell knüpft die Studie an Theorien und empirischen Befunden der Frauen- und Geschlechterforschung
zu den Themen „Frauen in Führungspositionen“ und „Frauen in typischen Frauenberufen“ an. Die Frage nach Akzeptanz oder Ablehnung von weiblichen Vorgesetzen durch Frauen berührt genau die Schnittstelle zwischen beiden Themenbereichen. Sie ist zugleich von praktischpolitischer wie theoretischer Relevanz, wenn
nicht sogar von einer gewissen sozialen Brisanz. Denn das Arbeitsverhältnis von Professorinnen und Hochschulsekretärinnen ist – theoretisch – ein Herrschaftsverhältnis, eines von „Klasse und Geschlecht“. Auf praktisch-politischer Ebene, wo Gleichstellungsbemühungen im Hochschulbereich auf eine Steigerung des Frauenanteils an den Professorenstellen zielen, wäre der Stand der Hochschullehrerinnen noch einmal erschwert, würde sich herausstellen, dass ihnen mehrheitlich die Akzeptanz und Anerkennung durch „ihre“ Sekretärinnen versagt bleibt. Die Gründe für mögliche Vorbehalte und Ablehnungen sucht die Verfasserin in der Wirkungsmacht gesellschaftlicher Normen, allen voran dem hierarchischen Geschlechterverhältnis. Gemäß der „normenkongruenten Positionshierarchie in der Universität“ (9) ist der männliche Vorgesetzte (nicht nur) in der Wahrnehmung der Sekretärinnen der „Normalfall“, während weibliche Vorgesetzte als „Abweichung von der Normalität“ (8) erscheinen.