Interdisziplinäre und internationale Grenzüberschreitungen in der Wissenschaft

AutorIn
Schüller, Liane

Jahr
2006

Untertitel
Das Maria Sibylla Merian-Postdoc-Programm

in
Becker, Ruth; Kortendieck, Beate (Hg.), Journal Netzwerk Frauenforschung NRW Nr. 21/2006

Ort
Dortmund

Typ der Publikation
Journal

Schlagworte
Wissenskulturen, Qualifizierung, Habilitation, leaky pipeline, Wissenschaftskarriere

Internetseite
www.netzwerk-frauenforschung.de/download/journal21.pdf

Datum des letzten Aufrufs
31.01.2008

Abstract
Nach wie vor streben viele Frauen eine Karriere in der Wissenschaft an - dennoch ist bekanntlich noch immer ein eklatanter Mangel an weiblichen Führungskräften (gerade auch im Wissenschaftsbereich) zu verzeichnen. Besonders frappant ist dabei der Knick, den die wissenschaftliche Karriere nach der Promotion erfährt. Bei Promotionen insgesamt immerhin noch bei einem Drittel, liegt der Frauenanteil bei den Habilitationen derzeit bei unter einem Fünftel. Bislang existieren zwar bundesweit mehrere Modelle zur Förderung von PromovendInnen. Eine spezielle Unterstützung für PostdoktorandInnen muss jedoch noch immer als fundamentales Desiderat in der Hochschullandschaft bezeichnet werden. Das seit dem Frühjahr 2006 laufende Maria Sibylla-Merian-Postdoc-Programm des Essener Kollegs für Geschlechterforschung (EKfG), das an der Universität Duisburg-Essen angesiedelt ist, hat es sich vor diesem Hintergrund zum Ziel gesetzt, NachwuchswissenschaftlerInnen gezielt zu fördern, um sie für die Anforderungen in Wissenschaft und Forschung erfolgreich zu qualifizieren. Insbesondere Frauen aus den Natur-, Technik-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften sowie der Medizin stehen im Fokus des Programms, dessen Namensgeberin Maria Sibylla Merian, die bereits im 17. Jahrhundert als Künstlerin und Naturwissenschaftlerin agierte, als Vorreiterin interdisziplinären Forschens gelten kann. Im Folgenden soll erläutert werden, in welcher Form und mit welcher Zielsetzung sich das bislang erfolgreich angelaufene Programm in Zukunft weiterentwickeln soll. Die Besonderheit des Maria Sibylla Merian-Postdoc- Programms liegt darin, dass die TeilnehmerInnen durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen auf heterogene Karrierewege vorbereitet werden - in der Hochschule, der Industrieforschung, in außeruniversitären Forschungseinrichtungen und im strategischen Wissenschaftsmanagement. Außerdem zielt es auf den interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurs zwischen verschiedenen Forschungsdisziplinen mit dem Ziel der Ausbildung einer transdisziplinären Persönlichkeit, die in der Lage ist, interdisziplinäre Projekte zu initiieren und durchzuführen. Zentrale Elemente des Programms sind die Förderung der internationalen Vernetzung und Kooperation sowie die Vermittlung des grundlegenden Wissens darüber, wie auf unterschiedlichen Ebenen Gender-Kompetenz im Forschungsprozess produktiv wird. Zugleich soll durch die wissenschaftliche Forschung, die das Programm begleitet, der so genannten "leaky pipeline", dem Versickern hoch qualifizierter Frauen im Karriereverlauf und dem damit verbundenen Verlust wichtiger Humanressourcen und innovativem Knowhow nachgespürt werden.

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