CEWS-Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2011

AutorIn
CEWS Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Jahr
2011

in
Bonn

Typ der Publikation
Paper

Schlagworte
Ranking, Gleichstellungspolitik, quantitatives Datenmaterial

Internetseite
http://www.gesis.org/download/fileadmin/cews/www/download/cews-publik16.pdf

Datum des letzten Aufrufs
29.07.2011

Abstract
Die fünfte Ausgabe des Hochschulrankings nach Gleichstellungsaspekten ist erschienen (pdf, 2,4 MB). Herausgeberin ist das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS. Ziel des erstmals 2003 veröffentlichten Ranking ist es, Hochschulleitungen und Akteuren des Hochschulmanagements Anhaltspunkte für einen Vergleich ihrer Gleichstellungsleistungen zu geben. Grundlage des Ranking sind quantitative Daten des Statistischen Bundesamtes. Folgende Bereiche fließen in die Indikatorenbildung und damit Bewertung mit ein:

• Studierende
• Promotionen
• Habilitationen
• Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal
• Professuren
• Veränderungen gegenüber 2004

In der Berechnung fließen außerdem die unterschiedlichen Frauenanteile der Fächergruppen mit ein. Ein weiterer Orientierungspunkt ist das Kaskadenmodell - d. h. Bezugsgröße ist der Anteil der Frauen in der jeweils niedrigeren Qualifikationsstufe. In der Bewertung werden Ranggruppen gebildet, nicht Rangplätze vergeben. Dies soll vermeiden, dass kleine, auf Zufällen basierende Schwankungen, falsch interpretiert werden.

Die Position der UDE im Ranking

In der Gesamtbewertung der Universitäten befindet sich die UDE im Mittelfeld, in der Ranggruppe 6 von insgesamt 11. Sie erreichte damit 9 von 14 möglichen Punkten (S. 27). Bis auf den Indikator „Veränderungen gegenüber 2004" befindet sich die UDE bei den weiteren Indikatoren (Studierende, Promotionen usw.) in der Mittelgruppe. Durch die Steigerung der Frauenanteile beim Personal und den Professuren befindet sie sich in der Spitzengruppe.

Spitzenreiter des Rankings ist die FU Berlin mit 13 von 14 möglichen Punkten, gefolgt von der TU Berlin sowie der Universität Marburg mit jeweils 12 von 14 Punkten.

Das Land NRW im Ranking

Nordrhein-Westfalen bildet das Schlusslicht im bundesweiten Vergleich, es erhält 4 von 14 Punkten (S. 71). Im Vergleich zum Spitzenreiter Berlin hat NRW einen Professorinnenanteil von 15,8%, Berlin knapp 24%. Der Anteil abgeschlossener Promotionen von Frauen liegt in NRW bei 38,4%, in Berlin sind es 45,4%. Bei den Habilitationen sind es 31,3% (Berlin) versus 22,2% (NRW).

Ranking und andere Instrumente der Gleichstellungspolitik – das Beispiel DFG Gleichstellungsstandards

Das CEWS-Ranking ist ein Instrumentarium von weiteren in der aktuellen Gleichstellungspolitik. Es misst, so die Autorin Andrea Löther, mit einer eingegrenzten Anzahl von quantitativen Indikatoren Gleichstellungsergebnisse (S. 7). Die DFG hingegen beschreibt mit den „Gleichstellungsstandards“ die eingereichten Gleichstellungskonzepte der Hochschulen. Sie zeigen einerseits den Status Quo, andererseits gesetzte Ziele sowie Entwicklungen und Maßnahmen auf. Die UDE gilt hier insgesamt als vorbildliche Hochschule, bemängelt wurde jedoch die langsame Entwicklung bei den Frauenanteilen auf Ebene der Professuren. Im CEWS-Ranking hingegen ist die UDE bei der Steigerung der Anteile weiblicher Professoren in der Spitzengruppe, was an der zeitlichen Bezugsgröße und dem Vergleich mit anderen Unis liegt (Vergleich der Frauenanteile 2004 und 2009).

Die DFG-Gleichstellungsstandards folgen einer anderen Logik als das Ranking, zugespitzt heißt das „qualitativ“ versus „quantitativ“. Vor dem Hintergrund, dass „wettbewerbliche Elemente in der Gleichstellungspolitik zunehmend an Bedeutung gewinnen“, kann eine gute Positionierung auf einer Rangliste strategisch von Vorteil sein.

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