Frauen in Europa

AutorIn
Bundeszentrale für Politische Bildung (BPB)

Jahr
2011

in
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 37-38/2011)

Typ der Publikation
Journal

Schlagworte
Gleichheit, Chancengleichheit, Geschlecht als Strukturkategorie, Elternschaft, Musliminnen, post- kommunistische Staaten, Gleichstellung, EU-Kommissarinnen

Internetseite
http://www.bpb.de/publikationen/5N2MU3,0,Frauen_in_Europa.html

Datum des letzten Aufrufs
21.10.2011

Abstract
Eine sehr lesenswerte Lektüre! In dieser APuZ-Ausgabe dreht sich nicht nur alles um Frauen in Europa sondern auch um Geschlechterverhältnisse auf diesem Kontinent. Diese unterscheiden sich beträchtlich von Land zu Land.

Jutta Allmendiger räumt mit zementierten Mythen auf, wie etwa: Frauen möchten nun mal gerne eher in Teilzeit arbeiten. Allmendiger verweist auf Barrieren des Arbeitsmarktes und fordert eine verstärkte sozialstrukturelle Analyse entsprechender Bedingungen für Frauen sowohl im Job als auch privat.

Gesine Fuchs und Silke Bothfeld verstehen im Sinne von Nancy Fraser Gleichstellung als die Gleichverteilung von Einkommen, Freizeit, Anerkennung und Macht. Die Autorinnen untersuchen wesentliche Dimensionen der Gleichstellung in Deutschland im europäischen Vergleich, reflektieren die bisherige Politik dazu und fragen nach Handlungsmöglichkeiten. Die Dimensionen sind "Werte und Einstellungen in der Bevölkerung", die "Beteiligung an der Politik als Grundvoraussetzung für politischen Einfluss", die Bereiche "Arbeitsmarkt und soziale Sicherheit" sowie "Recht" und "Schutz vor Diskriminierung."

Éva Fodor diskutiert die Lage von Frauen sowie die Geschlechterverhältnisse in post-kommunistischen Staaten nach der Wende. Die Bilanz: Zu verzeichnen ist eine Annäherung an westeuropäische Standards in puncto Emanzipation und Gleichstellung - und diese ist im Vergleich zur Lage vorher, ungünstiger - und zwar in Bezug auf Einkommensunterschiede, Armutsraten und Beschäftigungsmuster. Ihr Fazit:
"Die Lektionen, die uns das postsozialistische Osteuropa hinterlassen hat, aber auch die vieler westlicher Staaten deuten darauf hin, dass, nur weil Frauen verstärkt auf den Arbeitsmarkt drängen und zum Familienbudget beitragen, die Männer sich deshalb noch lange nicht freiwillig um den Abwasch kümmern und nach den Kindern schauen. Was aber wird diese Veränderungen bewirken?"

Besonders lesenswert ist der Essay von Barbara Vinken zum Thema "Erkenne Dich selbst: Frauen - Mütter - Emanzipation". Hier diskutiert sie kritisch vor allem deutsche Vorstellungen von guter Mutterschaft, gutem "Frau sein" in Zusammenhang mit dem Unwort der "Fremdbetreuung". Denn: Empirische Befunde belegen, dass die Generation der 30-40 jährigen Franzosen, Finnen aufgrund ihrer vermeintlichen 'Verwahrung' in Krippen und Kitas NICHT neurotischer sind, als ihre deutschen Generationsgenossinen.

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