Gender-Analyse der fachspezifischen Nachwuchsförderung an Hochschulen in NRW

AutorIn
Schlüter, Anne; Harmeier, Michaela

Jahr
2012

Typ der Publikation
Paper

Schlagworte
Nachwuchsförderung, Wissenschaftlerinnen, NRW, Hochschulen, Fächergruppen

Internetseite
http://www.netzwerk-fgf.nrw.de/fileadmin/media/media-fgf/download/projekte/GenderAnalyse_2012.pdf

Datum des letzten Aufrufs
26.03.2012

Abstract
Die Nachwuchsförderung und ihre gleichstellungspolitische Ausgestaltung stehen im Mittelpunkt der Analyse von Prof. Dr. Anne Schlüter und Dr. Michaela Harmeier (2012). Ziel des vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen finanzierten Projektes war es die Gleichstellungsinitiativen von NRW-Hochschulen nach Fächergruppen zu erfassen und auszuwerten. Datengrundlage sind die Datenbank „Gleichstellungsprojekte an NRW-Hochschulen“ der Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW sowie Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Folgende Fragstellungen standen im Mittelpunkt:

Welche Fächergruppen werden in den Förderangeboten gezielt angesprochen?
Welche Fächergruppen sind in den Fördermaßnahmen überproportional vertreten?
Lassen sich fachspezifische Förderstrukturen identifizieren?
Welche Fächer bieten welche Formate von Gleichstellungsprojekten an?

Darüber hinaus wurde geprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der Verankerung von Genderaspekten im Leitbild der jeweiligen Hochschule und den Förderangeboten für Nachwuchswissenschaftlerinnen gibt.

Die Universität Duisburg-Essen liegt im Ländervergleich gleichstellungsbezogener Nachwuchsförderangebote mit insgesamt 23 Angeboten auf Platz zwei hinter der Universität Bielefeld. In der Zusammenschau fällt auf, dass die Universitäten mit den meisten Promotionen von Frauen im Jahr 2007 (Düsseldorf, Bielefeld und Köln) auch in der Rangliste der gleichstellungsbezogenen Nachwuchsförderprogramme hohe Rangplätze besetzen (S. 18). An der UDE liegt der Anteil der Promovendinnen bei 38,4%.

Den Großteil der Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs machen Fort- und Weiterbildungen wie etwa Coaching und Mentoring sowie die finanzielle Förderung aus (S. 23).

Die Fächergruppe „Mathematik/Naturwissenschaften“ bietet die meisten Nachwuchsangebote (S. 29). In den Fächern, in denen viele Frauen studieren, fällt das Angebot geringer aus. Dennoch bestehen auch in diesen Fächern Defizite im Hinblick auf die Promotions- und Habilitationsquoten von Frauen sowie hinsichtlich der Besetzung von Professuren.

Die Wahrnehmung von entsprechenden Maßnahmen fällt je nach Hochschule und Maßnahme unterschiedlich aus. Dabei ist das Wissen um Mittel und unterstützende Strukturen zentral bei der Planung des beruflichen Lebensweges. Die Datenbank bietet eine gute Infrastruktur, lebt jedoch auch von der Aktualisierung seitens der Hochschulen. Darüber hinaus fordern die Autorinnen eine bessere Anerkennung der wissenschaftlichen Qualifikationsphase, bei der nicht allein die Produktion von Wissen im Vordergrund steht, sondern auch der Erwerb von Kompetenzen wie beispielsweise Führungsqualitäten (S. 50). Auch sind die einzelnen Fächer und ihre Kulturen in der Forschung genauer unter die Lupe zu nehmen. Da der Berufsweg „WissenschaftlerIn“ von großen Unsicherheiten geprägt ist, sollten die Hochschulen ihren Nachwuchs auch verstärkt für ein berufliches „Leben außerhalb“ der Forschung fit machen.

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