Gender lernen? Genderkompetenzen für Schülerinnen und Schüler

AutorIn
Westphal, Manuela; Schulze, Nora

Jahr
2012

Ort
Leverkusen

Typ der Publikation
Book

Schlagworte
Schule, Geschlechterrollen, Wandel, Geschlechterverhältnisse

Internetseite
http://www.budrich-verlag.de

Datum des letzten Aufrufs
20.04.2012

Abstract
Das Buch präsentiert empirische Ergebnisse einer Evaluationsstudie über ein Jugendbildungsprojekt zur Ausbildung von Genderbeauftragten an einer Schule. Insgesamt 30 Schüler und Schülerinnen nahmen in Anlehnung an den Peer-education-Ansatz über einen Zeitraum von zwei Jahren an einer solchen Ausbildung teil. Die Studie rekonstruiert angelehnt an die dokumentarische Methode die Entwicklungen und Veränderungen der teilnehmenden Mädchen und Jungen entlang ihrer Auseinandersetzungen um Geschlecht, Adoleszenz und Schule. Fokussiert wird auf die Frage, welche Themen, Fragen und Probleme von den Mäd¬chen und Jungen im Rahmen einer als Gendertraining ausgewiesenen und als Genderbeauftragte für die Schule zertifizierten Feri¬en¬freizeit artikuliert und bearbeitet werden. Hinsichtlich der Fragebogenuntersuchung, in der die Geschlechtsrollenorientierung der Schüler und Schülerinnen erfragt wurde, ist festzuhalten, dass sich diese im Verlauf deutlich in Richtung egalitär entwickelt hat. In den Gruppendiskussionen konstruieren die Jugendlichen eine neue Konnotation der Kategorie Geschlecht: Von Geschlechterdifferenzen über Geschlechtergleichheit hin zu Gender(kompetenz) als Gemeinschaftlichkeit und Kooperation der Geschlechter. Wie dieser Bedeutungsgehalt von Genderkompetenz mit den Auseinandersetzungen um Geschlecht, Adoleszenz und Schule einhergeht, rekonstruiert die Studie angelehnt an die dokumentarische Methode.

Für die Evaluation der Entwicklung von Genderkompetenz bzw. Genderbeauftragten wird eine kritische Einschätzung vorgenommen. So haben sich die Geschlechterbilder der Jugendlichen nur scheinbar egalisiert und flexibilisiert. Dass jeder oder jede Geschlecht so leben und gestalten kann, wie er oder sie gerne möchte, funktioniert offenbar für die Gemeinschaft in der Jugendbildung. Im schulischen Alltag stoßen die Jugendlichen ständig an Grenzen. Schule erscheint als enorm konfliktreicher und geschlechtsnormierender Ort. Diese Ergebnisse werden erziehungswissenschaftlich reflektiert und in ihren Implikationen für Schule und Jugendbildung, Schulentwicklung sowie die Lehreraus- und -fortbildung befragt.

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