'Liebe' re-embedded : Paare zwischen Emanzipation und instrumenteller Verwertung

AutorIn
Gottwald, Markus

Jahr
2014

Ort
Opladen

Typ der Publikation
Book

Schlagworte
Doppelkarrierepaare, Wissenssoziologie, Emanzipation

Internetseite
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DozBibEntryServlet?mode=show&id=46812&XSL.ListKey=i8zot6s3&XSL.PageNr=

Datum des letzten Aufrufs
27.04.2015

Abstract
Herausgelöst aus traditionellen Sinn- und Versorgungszusammenhängen, mehr der individuellen Karriere als dem Partner verpflichtet, pure relationship (Giddens) par excellence dafür könnte der Liebesmodus des Doppelkarriere-Paares stehen. Aber genau das meint der Begriff nicht. Es kündigt sich ein Re-embedding der Liebe an, Organisationen sollen ihr neuen Außenhalt verleihen für Karriere und Familie, für Emanzipation und ökonomischen Nutzen. Eine echte Steuerungsperspektive oder fixe Idee mit vielen Haken? Der Begriff Doppelkarriere-Paar scheint von jenem Beziehungstypus zu zeugen, der im Zentrum aktueller gesellschaftstheoretischer Debatten zum Wandel von Familie und Liebe steht: eine aus traditionellen Sinn- und Versorgungszusammenhängen freigesetzte Partnerschaft, aushandlungsintensiv und hochgradig instabil. Karriere ist das Individualisierungsvehikel schlechthin, sie droht das Paar im wahrsten Wortsinn zu entzweien. Wie Markus Gottwald auf Grundlage einer wissenssoziologischen Analyse zeigt, annonciert der Begriff das gerade Gegenteil. Das Doppelkarriere-Paar steht für eine spätmoderne, an unterschiedlichen (welt-)gesellschaftlichen Problembezügen ausgebildete Sozialform, die Individualkarrieren und Familienleben, Emanzipation und ökonomische Verwertungsinteressen auf einen Nenner bringt. Das Doppelkarriere-Paar präsentiert eine gesellschaftliche Steuerungsperspektive, die, um verwirklicht zu werden, nur eines verlangt: Organisationen müssen dem Paar zusätzlichen Außenhalt verleihen. Was ist von dieser Vorstellung zu halten? Lösen sich die mit ihr transportierten Hoffnungen ein, oder hat sie vielleicht gerade aus ungleichheitssoziologischer Perspektive, wo sie besondere Erwartungen weckt, einen Haken? Gottwald geht dieser Frage assistiert durch die Übersetzungstheorie explorativ-empirisch nach.

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