Dual studieren im Blick

Qualitätsstandards und deren Sicherung in dualen Studiengängen

Das hybride Bildungsformat der dualen Studiengänge findet in den vergangenen Jahren zunehmenden Zuspruch, sowohl auf Seiten der SchulabgängeInnen mit Hochschulzugangsberechtigung als auch auf Seiten der unternehmen, die sich über diesen Weg ihren qualifizierten Nachwuchs sichern. War es am Anfang im Interesse aller Beteiligten, dass sich diese neue Bildungsform in einer möglichst breiten Vielfalt zunächst relativ unreglementiert entwickeln konnte, zeigt sich zwischenzeitlich deutlich die Notwendigkeit, verbindliche Standards für die Arbeits- und Lernbedingungen und Mechanismen zu deren Kontrolle einzuführen. Das Ziel dabei ist die Herstellung von Transparenz des Angebots sowie die Einhaltung von Qualität im Interesse nicht nur der dual Studierenden sondern auch der beteiligten Betriebe und Hochschulen als die wesentlichen Akteure auf der Anbieterseite.

In diesem Kontext hat sich in den vergangenen Jahren eine Qualitätsdebatte entwickelt, in der um Standards und deren Kontrolle aus unterschiedlichen Perspektiven gestritten wird. Trotz differenter, politisch motivierter Forderungen ist nahezu allen Statements gemeinsam, dass sie auf eine stärkere Regulierung, bis hin zu einer gesetzlichen, abzielen. Ein zentrales Defizit in dieser Debatte ist im Mangel an empirisch gesichertem Wissen bezüglich bereits bestehender Regulierungen in Bezug auf duale Studiengänge zu sehen. Es liegen keine systematisch erhobenen Daten zu Umfang, inhaltlichen und regionalen Wirkungsradien von Musterverträgen, Qualitätsvereinbarungen u.ä. vor. Dasselbe gilt für deren Sicherung über funktionierende Kontrollmechanismen und -gremien.

Diese Themen standen Fokus der hier skizzierten Studie, die im Auftrag des IGM Bundesvorstands sowie des IGM Landesvorstands Baden-Württemberg erstellt wurde mit den folgenden zentralen Zielen:

  1. Generieren von Wissen zu Art, Ausgestaltung und Umfang von Regulierungen, Musterverträgen, schriftlichen Vereinbarungen etc. bezüglich der Arbeitsbedingungen und Qualitätsstandards in dualen Studiengängen in BWB sowie deren Kontrolle.
  2. Aufzeigen guter Beispiele im Sinne gut funktionierender Modelle sowie der Möglichkeiten bzw. Voraussetzungen zu ihrer Übertragbarkeit.  
  3. Versachlichung der Debatte um Qualitätsstandards bezüglich der Gestaltung dualer Studienangebote sowie der Arbeitsbedingungen in den Praxisphasen für dual Studierende und der Notwendigkeit (gesetzlicher) Vorgaben zur Regulierung auf der Grundlage empirischer Daten.

Die empirische Grundlage der Ergebnisse bilden qualitative Telefoninterviews mit den KoordinatorInnen dualer Studiengänge in Baden-Württemberg außerhalb der Dualen Hochschule (DHBW) im Zeitraum Januar bis März 2019 sowie eine ergänzende Dokumentenanalyse von Musterverträgen, Gremiensatzungen u.ä. Dokumenten.

Ergebnisse

Krone, Sirikit, 2019: Qualitätsstandards und deren Sicherung in dualen Studiengängen. Eine Studie zu den Angeboten in Baden-Württemberg, außerhalb der Dualen Hochschule (DHBW) Downloadlink

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