Dual studieren im Blick

Überblick

Duale Studiengänge verbinden als hybride Bildungsform die zwei traditionell voneinander getrennten Bildungssegmente ‚Berufsbildung‘ auf der einen und ‚Hochschulbildung‘ auf der anderen Seite. Damit wird vom Konzept her die seit einigen Jahren in der Bildungspolitik angestrebte Durchlässigkeit dieser Segmente realisiert und die Entwicklung zur Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Abschlüsse forciert. Die Beliebtheit dieser Bildungsform ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Zahl dual Studierender ist im vergangenen Jahrzehnt bundesweit um einen Faktor 2,5 gewachsen und hat zwischenzeitlich die 100.000er Grenze überschritten. Damit ist ihr Anteil auf 13 % unter allen Studierenden an den Fachhochschulen, wo die überwiegende Mehrzahl dualer Studiengänge angeboten wird, gestiegen. Der Ausbau gestaltet sich allerdings nicht nur rein quantitativ, sondern auch das Fächerspektrum erweitert sich zusehends. Überwiegend sind es zwar mit etwa jeweils knapp 40% immer noch die wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlichen Studienfächer, die auch dual studiert werden können. Gleichzeitig erweitert sich darüber hinaus das Fächerangebot, momentan insbesondere im Gesundheits- und Sozialbereich. Damit reagieren die Hochschulen auf einen steigenden Bedarf sowohl auf Seiten der Jugendlichen als auch auf Seiten der beteiligten Betriebe, die mit diesen doppelt qualifizierten Absolvent*innen ihren Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren auf hohem Niveau decken wollen.

Entsprechend dem Ausbau dieser hybriden Ausbildungsform werden duale Studiengänge zunehmend auch in wissenschaftlichen Forschungen thematisiert. Das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen beschäftigte sich mit dieser Studienform in drei empirisch angelegten Forschungsprojekten. Die erste, im Auftrag des BMBF zwischen 2010 und 2013 durchgeführte Studie stellte die Entwicklungsbedingungen, Strukturen sowie Kooperationen ausbildungsintegrierender dualer Studiengänge in den Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses. Die Ergebnisse wurden in einer 2015 erschienenen Buchveröffentlichung präsentiert:

Krone, Sirikit (Hrsg.), 2015: Dual Studieren im Blick. Entstehungsbedingungen, Interessenlagen und Umsetzungserfahrungen in dualen Studiengängen. Wiesbaden : Springer VS. ISBN 978-3-658-03430-6

Zwei weitere abgeschlossene Forschungsprojekte des IAQ beschäftigten sich mit der Frage nach dem Verbleib der Absolvent*innen dualer Studiengänge sowie dem Stellenwert dieser spezifischen Ausbildungsgruppe für die betriebliche Personalplanung und -entwicklung. Gefördert wurden diese Projekte durch die Chemie-Stiftung Sozialpartner-Akademie (CSSA) und die Hans-Böckler-Stiftung (HBS). Die Ergebnisse der letztgenannten Studie wurden in zwei Buchpublikationen präsentiert:

Hähn, Katharina / Krone, Sirikit / Ratermann-Busse, Monique, 2019: Betriebliche Fallberichte zum dualen Studium. Düsseldorf: Hans Böckler Stiftung. Working Paper Forschungsförderung ; 117 [Volltext]

Krone, Sirikit / Nieding, Iris / Ratermann-Busse, Monique, 2019: Dual studieren – und dann? Eine empirische Studie zum Übergangsprozess Studium – Beruf dualer Studienabsolvent_inn_en. Düsseldorf: HBS, Study der Hans-Böckler-Stiftung Nr. 413. ISBN 978-3-86593-327-0 [Volltext]

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