Forschungsschwerpunkt

Diagnostik und perioperative Komplikationen von periprothetischen Infektionen

Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. med. Marcus Jäger und Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Wegner

Aufgrund des demographischen Wandels steigt stetig die Zahl an Patienten, die an einer Arthrose des Knie- und Hüftgelenkes leiden. Die Implantation einer Endoprothese ist seit Jahrzehnten ein etabliertes Verfahren in der Behandlung einer Arthrose. Die exakte und zügige Diagnosestellung von Komplikationen nach Endoprothesen-implantation ist von grundlegender Bedeutung und stellt die behandelnden Ärzte vor große Herausforderungen. In der Literatur werden Komplikationsraten zwischen 2-20% nach Erstimplantation einer Endoprothese an Knie- und Hüftgelenk beschrieben. Periprothetische Infektionen treten in bis zu 2% nach einer Prothesenimplantation auf und sind in bis zu 15% der Fälle der Grund für eine Revisionsoperation. Im Rahmen von Revisions-operationen bei periprothetischen Infektionen ist die Komplikationsrate erhöht.

Es werden neuartige Biomarker und Verfahren untersucht, um die Diagnostik zu verbessern und die Ursachen für perioperative Komplikationen zu identifizieren. In der Diagnostik wird anhand von laborchemischen und molekularbiologischen Entzündungsmarkern aus dem Blut und der Gelenkflüssigkeit untersucht, welche Marker zuverlässig die Diagnose von periprothetischen Infektionen ermöglichen.

Bis vor kurzem war es aufgrund von Artefakten bei einliegendem Prothesenmaterial mittels MRT-Aufnahmen nicht möglich, die Ursache für Prothesenlockerungen zu identifizieren. Seit Einführung der MARS-Technik (Metall Artefact Reduced Sequences) ist es möglich, das periprothetische Weichteilgewebe zu beurteilen. Ziel unserer Untersuchungen ist es, MRT-Untersuchungen bei einliegender Prothese als diagnostisches Hilfsmittel zu etablieren.

Perioperativ werden Biomarker aus dem Blut bestimmt, um die Hintergründe für Komplikationen wie transfusionsinduzierte Immunmodulation, akutes Nierenversagen und Blutungen zu identifizieren.