Vorlesung "Offene Quantensysteme", Wintersemester 2016/17
Offene Quantensysteme
Quantensysteme lassen sich nur dann durch die Schrödingergleichung beschreiben, wenn sie von ihrer Umgebung vollkommen isoliert sind. In Wirklichkeit sind jedoch viele Systeme Wechselwirkungen mit praktisch unkontrollierbaren Umgebungs-Freiheitsgraden unterworfen, die einen erheblichen Einfluss auf die Quantendynamik ausüben können. Die Vorlesung wird eine Einführung in die theoretische Beschreibung solcher "offener Quantensysteme" geben, und Methoden zu ihrer praktischen Handhabung vorstellen. Betont werden auch die konzeptionellen Unterschiede zwischen Relaxationsvorgängen und Dekohärenz-Phänomenen; letztere haben keine Entsprechung in der klassischen Physik und erlauben es zu verstehen, wie und warum ein Quantensystem mit zunehmender Größe und Komplexität allmählich klassisches Verhalten annimmt.
Aus dem Inhalt:
Dichteoperator und partielle Spur, Lindblad-Mastergleichungen, mikroskopische Beschreibungen, Quantentrajektorien und Monte-Carlo-Methoden, nicht-markovsche Phänomene, Dekohärenz und Zeigerzustände
Vorlesung (Hornberger)
- Do 14:00-15:30 MG 367
Projekt zu "Offene Quantensysteme" (Hornberger)
- nach Vereinbarung
Literatur
- H.-P. Breuer & F. Petruccione: The Theory of Open Quantum Systems (Oxford University Press, 2002)
- C. W. Gardiner & P. Zoller : Quantum Noise (Springer 2004)
- H. W. Wiseman & G. J. Milburn: Quantum Measurement and Control (Cambridge University Press 2010)
- K. Hornberger, Introduction to Decoherence Theory, Lecture Notes in Physics 768 (Springer 2009)
- M. Schlosshauer: Decoherence and the Quantum-to-Classical Transition (Springer 2007)