DNA macht Schule
Fließgewässer sind bedeutsame Ökosysteme, nicht nur für uns Menschen als Transportweg, zur Naherholung und Trinkwasserversorgung, sondern auch als Hotspot für Biodiversität. Der Schutz und die Renaturierung dieser Ökosysteme sind wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgaben, deren Relevanz sich auch in den schulischen Curricula des Landes NRW widerspiegelt. Den Lernenden fehlt jedoch häufig das Wissen über diese Ökosysteme und deren Schutz (Ladrera et al., 2020). Hier können Citizen Science-Projekte (CS) („Wissenschaft zum Mitmachen") unterstützen. CS-Projekte in der Umweltbildung bieten die Möglichkeit, „die Vermittlung von Wissenschaft mit Naturerfahrung in handlungsorientierten Projekten [...] zu verbinden" (Moormann & Sturm, 2021, S. 379) und so ein Bewusstsein für die Natur zu stärken.
Das Projekt ist eine Kooperation der Arbeitsgruppe Biology Eduaction Research and Learning Lab und der Arbeitsgruppe Aquatische Ökosystemforschung der Universität Duisburg-Essen.
Förderer Umweltbundesamt im Ressortforschungsplan des Bundesumweltministeriums
Laufzeit 01/2025 - 09/2027
Projekt DNA macht Schule - Wissenschaft zum Mitmachen für Schulen in NRW
Das Citizen Science-Projekt „DNA macht Schule" möchte gewässenschutzrelevante Fragestellungen im Biologie- und Sachunterricht fördern und das Interesse der Schüler:innen für das Ökosystem Fließgewässer sowie für moderne Forschungsmethoden stärken. Dazu untersuchen die Schüler:innen ein Fließgewässer in der Nähe ihrer Schule und entnehmen dabei eine Wasserprobe für das Umwelt-DNA Metabarcoding. Die Methode ermöglicht es, zeiteffizient die im Fließgewässer vorkommenden Arten anhand von DNA-Spuren und verschiedenen genetischen Methoden (u.a. PCR und Sequenzierung) zu bestimmen (vgl. Leese et al., 2017). Die Analyse der Wasserproben wird durch die Arbeitsgruppe Aquatische Ökosystemforschung der Universität Duisburg-Essen durchgeführt und die Ergebnisse an die Schulen zurückgeschickt. So können die Schüler:innen abschließend die Ergebnisse ihres schulnahen Gewässers auswerten und durch die Artzusammensetzung Rückschlüsse auf den ökologischen Zustand ihres Gewässers ziehen.
Das Projekt möchte gleichzeitig herausfinden, inwiefern durch CS-Projekte an Schulen das behördliche Gewässermonitoring unterstützt werden kann. Denn von den 52590 km Fließgewässerstrecke in NRW werden nur rund 27 % durch behördliches Monitoring erfasst, sodass nur wenige Daten zu ihrem ökologischen Zustand vorliegen. Diese Fließgewässer eignen sich u.a. durch ihre geringere Größe (bei häufig gleichzeitig hohrm Artvorkommen) besonders gut für die Untersuchung durch Schulklassen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website: www.dna-macht-schule.de
Schulen können sich hier anmelden.
DNA macht Schule (FKZ 3724 11 7050) wird durch das Umweltbundesamt im Ressortforschungsplan des Bundesumweltministeriums finanziert und gefördert.
Neuigkeiten
Literatur
Ladrera, R., Rodríguez-Lozano, P., Verkaik, I., Prat, N., & Díez, J. R. (2020). What Do Students Know about Rivers and Their Manage-ment? Analysis by Educational Stages and Territories. Sustainability, 12(20), Artikel 8719. https://doi.org/10.3390/su12208719
Leese, F., Hering, D. & Wägele, J.-W. (2017). Potenzial genetischer Methoden für das Biomonitoring der Wasserrahmenrichtlinie. WasserWirtschaft, 7-8, 49–53.
Moormann, A. & Sturm, U. (2021). Naturerfahrung durch Citizen Science-Projekte. In U. Gebhard, A. Lude, A. Möller & A. Moormann (Hrsg.), Naturerfahrung und Bildung (S. 379–393). Springer VS.