Antisemitismus und Jugend

Gemeinsam mit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz führt die AG von 2020 bis 2024 ein Projekt zur Forschung und Entwicklung im Bereich jugendpädagogischer Zugänge zur Intervention gegen Antisemitismus durch. Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen der gesellschaftlichen Pluralisierung, aber auch der Polarisierung des politischen Diskurses stellt sich die Frage, wie laufende antisemitische Diskurse für Jugendliche anschlussfähig sind.  

Wie positionieren sich junge Menschen in einem durch widersprüchliche Diskurse und offenen Antisemitismus geprägten gesellschaftlichen Klima zu Jüdinnen und Juden, zum Judentum und dem Staat Israel? Welche Bedeutung haben soziale Milieus und Lebenswelten für diese Wahrnehmungen? Um diese Fragen zu beantworten, führen wir lebensgeschichtliche Interviews mit Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland durch. Auf dieser Grundlage rekonstruiert das Projekt Strukturen und Elemente der Auseinandersetzung von Jugendlichen mit dem Judentum, mit Israel sowie mit Holocaust und Nationalsozialismus als Teil deutscher Erinnerungskultur. Auf der Grundlage der Interviewanalysen entwickeln wir Materialien für die Antisemitismusprävention. Insgesamt sollen in Zusammenarbeit mit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz mindestens fünf pädagogische Module erstellt werden, die zusammen einen Bildungskoffer ergeben. Für die Nutzung dieser Materialien schulen wir Pädagog*innen in Bildungsinstutionen und in der Sozialen Arbeit. ​

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In zusammen arbeit mit:

Haus Der Wannsee-konferenz_

Gefördert durch:

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MethodenLab Qualitative Forschung


Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt zielt darauf ab, Forschungsmethoden mit einem Schwerpunkt auf Ethnographie und der Dokumentarischen Methode systhematisch in die Lehrstudiengänge der UDE zu integrieren.

Auf einer Online-Plattform werden unterschiedliche Lehr- und Lernformate als Selbstlerntools für die Studierenden bereitgestellt, insbesondere zur Unterstützung bei der Realisierung von Forschungsprojekten.

Thematisch werden zunächst Fragen des schulischen Umgangs mit Heterogenität sowie der Herstellung von Differenz und der Entwicklung einer inklusiven Schule fokussiert.
Die Arbeitsschwerpunkte sind: "Kenntnisse und Fähigkeiten", "Unterstützung aufbauen" und "planen, ausführen, reflextieren".

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Gefördert durch:

BMBF Gefördert

Abgeschlossene Projekte:

Islamfeindlichkeit im Jugendalter

Seit Mai 2017 untersucht das Projekt Islamfeindlichkeit im Jugendalter, unterstützt durch die Stiftung Mercator, islamfeindliche Diskurse, Narrationen und Praktiken bei jungen Menschen. Die multimethodische Studie beschreibt in einem ersten Schritt Phänomene der Islam- und Muslimenfeindlichkeit., des antimuslimischen Rassismus in ihren Ausdrucksformen auf Basis qualitativer Interviews mit Jugendlichen. In einem zweiten Schritt werden auf der Grundlage eines Jugendsurveys islamfeindliche Einstellungen junger Menschen in ihrer Relation zu anderen Facetten und Dimensionen von Rassismus, ihrem Vorkommen und ihren sozialstrukturellen Bedingungen untersucht. Auf der Grundlage der Erkenntnisse sollen Hinweise und Ansätze für die schulische Präventionsarbeit gegen Islamfeindlichkeit entwickelt werden.







Islamfeindlichkeit_und_antimuslimischer_Rassismus_IDA




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Gefördert durch:

Stiftung-mercator-de

Querschnittsaufgabe inklusive Lehrer*innenbildung

Wie können Lehrer*innen der tatsächlichen Heterogenität ihrer Schüler*innenschaft gerecht werden? Und: Wie kann die Universität Lehrer*innen auf diese zentrale Aufgabe ihres Berufsfeldes möglichst gut vorbereiten?

Das Projekt Querschnittsaufgabe inklusive Lehrer*innenbildung (QuerILB) unterstützt alle lehramtsbildenden Fächer an der Universität Duisburg-Essen (UDE) bei einer multiperspektivischen und interdisziplinären Umsetzung inklusionsbezogener Lehre. Mit dem langfristigen Ziel einer übergreifenden Konzeption inklusiver Lehrer*innenbildung unter Einbezug aller lehramtsbildenden Fakultäten beabsichtigt das vom Bundesamt für Bildung und Forschung geförderte Projekt, neues Professionswissen in die Curricula aller lehramtsbildenden Fächer zu implementieren. Diese koordinierte Erweiterung der Forschungs- und Lehrgebiete um inklusionsrelevante Grundlagen erarbeiten die Mitarbeiter*innen des Teilprojekts in einem wachsenden Zusammenschluss von Akteur*innen aus allen lehramtsbildenden Fächern und Teilstudiengängen.

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Gefördert durch:

BMBF Gefördert


 

Segregierte Quartiere als Bildungsräume - Analysen zu Steuerung, Organisation und Bildungsprozessen

Die Nachwuchsforschergruppe untersucht in drei Promotionsprojekten die Steuerung, Organisation und das Erleben von Bildungsprozessen in segregierten Quartieren. Sie verbindet Analysen zur Entwicklung lokaler Bildungssysteme, zur Durchführung von Bildungsprozessen in Organisationen des lokalen Bildungssystems sowie zu Bildungsprozessen im Stadtteil.

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JuBri- Teilprojekt "Inszenierung des Politischen"

Im Anschluss an jüngere Arbeiten zu Prozessen der Entwicklung politischer Positionen und Handlungsformen im Jugendalter untersucht die Studie, gefördert durch das Bundesamt für Bildung und Forschung, die Bezugnahme auf alltagskulturelle Objekte in Politisierungsprozessen jugendkultureller Szenen. Im Spannungsfeld von politischer Kultur und Jugendkultur einer Zeit sollen solche Formen der Stilisierung, der Kritik und des Protests rekonstruiert werden, in denen alltagskulturelle Objekte mit politischen Bedeutungsgehalten aufgeladen werden. Die Studie geht dabei von der Annahme aus, dass politische Positionierungen in der Alltagswelt nicht nur in Jugendkulturen sondern grundsätzlich – neben politischen Alltagsdiskursen und impliziten Handlungsroutinen – in erster Linie über die Nutzung politischer Symbole, wertbezogene Ästhetisierungen des Selbst (bspw. in Form spezifischer Kleidungsstile) sowie über alltagspraktisches Handeln (z.B. in der Bezugnahme auf räumliche Materialität) zum Ausdruck gebracht werden. Bereits im Zuge der Ausdifferenzierung der Landschaft jugendkultureller Stile bestand eine zentrale Distinktionslinie gegenüber der Erwachsenenkultur im Spiel mit politisch aufgeladenen Objekten (z.B. dem Kilt oder der NS-Uniform). Das Teilvorhaben zielt nun darauf, Formen der Genese und Zuweisung von politischen Deutungen und Zielen an alltagskulturelle Objekte zu rekonstruieren. Inzwischen sind politisierende Objektverwendungen nicht mehr nur in etablierten Protestszenen sondern darüber hinaus auch in der jugendspezifischen Medienkultur alltäglich.
 

Dazu fokussiert die Studie drei Phänomene der Politisierung in Jugendkulturen:

(1) nationale und ethnische Identität,
(2) Gesellschaftskritik sowie
(3) politische Verortung.

Über die Bezugnahme auf diese inhaltlichen Schwerpunkte soll es gelingen, Bedeutungsänderungen, -zuweisungen bzw. -zurückweisungen an alltagskulturelle und politische Objekte im Szenevergleich zu beschreiben. Die Analyse ist dabei im Kern auf aktuelle politische Deutungen gerichtet, wird aber mit Blick auf die ausgewählten Szenen historisierende Vergleiche einbeziehen, die durch die Dokumentation von Politisierungsprozessen in den zu analysierenden Fanzines möglich werden. Interessant sind dabei insbesondere Bedeutungszuschreibungen an Objekte, die in verschiedenen Jugendszenen Verwendung finden (bspw. Uniformen, Palästinensertuch, Fahnen, Abzeichen).

Folgende Forschungsfragen sollen dabei beantwortet werden: Auf welche Objekte wird im Rahmen von politischen Deutungen und Ausdrücken innerhalb von Jugendkulturen Bezug genommen? Im Zusammenhang welcher Praktiken und durch welches Verhalten wird diesen Bedeutung zugewiesen? In welcher Beziehung steht der dabei generierte politische Sinn mit anderen Bedeutungszusammenhängen der verwendeten Objekte? Wie werden politisierende Deutungen innerhalb der untersuchten Szenen und in anderen Szenen verstanden?

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Jubrilogo

​Gefördert durch:

BMBF Gefördert

Schulerfolg unter Bedingungen vielfacher Bildungsrisiken

Das Projekt "Schulerfolg unter Bedingungen vielfacher Bildungsrisiken" untersucht Faktoren erfolgreichen Lernens und bildungsbezogener Integration an Schulen mit multikultureller und ökonomisch benachteiligter Schülerschaft in segregierten städtischen Quartieren. Dazu wurden Fallstudien zu zwei weiterführenden Schulen angefertigt, die in nationalen Schulwettbewerben prämiert wurden und von denen vor diesem Hintergrund ein innovatierter Umgang mit den Problemen von Brennpunkt-Schulen erwartet werden kann. Die Untersuchung arbeitet mit rekonstruktieven Forschungsmethoden erfolgreiche Strategien der Schulentwicklung, Aspekte der Schulkultur sowie pädagogische Orientierungen und Praktiken des pädagogischen Personals der Schulen vor dem Hintergrund der sozialen und wirtschaftlichen Lage ihres lokalen Kontexts heraus.

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Gefördert durch:

BMBF Gefördert
 

In der Förderlinie:

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