Workshops im Rahmen des Projekts "Weiterbildungsberatung im sozialräumlichen Umfeld"

Workshops im Rahmen des Projekts „WisU“

Im Rahmen des Projekts „Weiterbildungsberatung im sozialräumlichen Umfeld“ fanden im Februar zwei Auftaktworkshops an den Projektstandorten Herford/ Vlotho und Aachen/ Herzogenrath statt.

Vertreter_innen aus Weiterbildung und Beratungsstellen kamen am 19. Februar 2013 in der VHS im Kreis Herford zum Workshop „Wie lässt sich Weiterbildungsberatung verbessern? - Austausch regionaler AkteurInnen über unterschiedliche Praxisperspektiven“ und am 27. Februar 2013 im Nell-Breuning-Haus in Herzogenrath zum „Fachgespräch in der Städteregion Aachen“ zusammen.

In Herford wurden die Teilnehmenden durch Monika Schwidde (VHS Herford) und in Herzogenrath durch Leo Jansen (NBH) und Doris Sandbrink (EEB NRW) begrüßt. Die weiteren Projektstandorte waren durch Frank Wittemeier (AKE Bildungswerk in Vlotho) und Karin Blankenagel (Evangelische Familienbildungsstätte – Zentrum für Familien in Aachen) vertreten.

Zu Beginn beider Veranstaltungen informierten Helmut Bremer und Farina Wagner (beide Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Bildungswissenschaften) über Weiterbildung bzw. Weiterbildungsberatung und die Erreichbarkeit „bildungsferner Zielgruppen“, um daran anknüpfend das Projekt und erste Ergebnisse vorzustellen.

Zu den ersten Aufgaben des Projekts gehörte das Sichtbarmachen von bereits vorhandenen Beratungsstrukturen. Farina Wagner, die als Mitarbeiterin der wissenschaftlichen Arbeitsstelle für das Projekt Interviews mit Expert_innen geführt und eine Kursleitendenbefragung der am Projekt beteiligten Weiterbildungseinrichtungen ausgewertet hatte, stellte erste Ergebnisse ihrer Untersuchung vor. Ein großer Teil von qualifizierter Beratungsarbeit, die zumeist einher geht mit Lebensberatung, findet sozusagen ‚en passant,‘ außerhalb traditioneller Beratungssettings innerhalb von Kursen, in Pausen oder im Anschluss an einen Kurs statt, aber auch in Einrichtungen, die selbst keine Weiterbildung anbieten (bspw. Arbeitsagenturen, Jobcenter, Schuldner_innen- oder Flüchtlingsberatung). Diese Feststellung bestätigt damit bisherige wissenschaftliche Befunde wie auch die Erfahrungen der teilnehmenden Praktiker_innen.

Dies gab jeweils den Einstieg, um an beiden Standorten in Workshops gemeinsam zu überlegen, wie die unterschiedlichen Beratungsmöglichkeiten und Angebote für die Zielgruppen durch sinnvolle Vernetzung und Qualifizierungsmöglichkeiten für Beratende verbessert werden können.

In Herford wurde ein hoher Bedarf an Vernetzung artikuliert, um gemeinsame Ziele, auch mit Blick auf „bildungsferne Zielgruppen“ erreichen zu können. Die Beiträge der Praktiker_innen zeigten zudem mit welch großer Motivation und Kompetenz sich Dozent_innen und Berater_innen bereits in unterschiedlichen Settings beratend engagieren. Die bereits aufgebaute Homepage des Arbeitskreises (www.wb-kreis-herford.de) soll für die Vernetzung genutzt werden und den Austausch noch weiter befördern.

In Herzogenrath ist die Besonderheit gegeben, dass viele soziale Netzwerke, Projekte (insbesondere Lernen vor Ort im Rahmen der StädteRegion Aachen), Initiativen und Fördereinrichtungen wie auch eine große Zahl von Weiterbildungseinrichtungen mit verschiedenen Schwerpunkten in der Region aktiv sind. Thematisiert wurde, dass dies neben Synergieeffekten auch Konkurrenz verschiedener Einrichtungen begründen kann, wobei herausgestellt wurde, dass für die Beratungsarbeit die Kooperation mehrerer Institutionen wünschenswert sei.

Durch diesen ersten Austausch an den Projektstandorten konnte eine gute Grundlage für die weiteren Aktivitäten rund um Vernetzung, Kooperation, Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen und letztlich die Erreichbarkeit von „bildungsfernen Zielgruppen“ gelegt werden.