Kulturagenten für kreative Schulen - Begleitforschung | Educational Research and Schooling

Kulturagenten

Kulturagenten für kreative Schulen Entwicklung von kultureller Bildung zwischen Schule und externen Partnern

„Kulturagenten für kreative Schulen“ ist ein Modellprogramm das durch die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator in fünf Bundesländern gefördert wird. Ziel des Programms ist es, bei Kindern und Jugendlichen Neugier für die Kunst zu wecken und mehr Erfahrungen mit Kunst und Kultur zu ermöglichen, um ihre Bildung und Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und ihnen die Chance zu eröffnen, Akteure einer kulturinteressierten Öffentlichkeit zu werden. 2011 - 2015 entwickeln 46 Kulturagenten gemeinsam mit insgesamt 138 Schulen, Künstlern sowie Kulturinstitutionen ein fächerübergreifendes Angebot der kulturellen Bildung. Die Einbindung von Experten in vermittelnder Funktion ist Alleinstellungsmerkmal des Projekts. Mit der Absicht einen Entlastungsraum für Lehrkräfte und Schüler/innen zu schaffen, sollen Kapazitäten für die Erprobung kreativer Vermittlungsformate sowie neuer Formen der Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Kultureinrichtungen entstehen.

Fragestellungen

Das Forschungsprojekt zu „Kulturagenten für kreative Schulen“ verfolgt mehrere Intentionen. Zunächst sollen schon während des Projekts Kriterien für die Durchführungsqualität erarbeitet und erfasst werden, sowie  Bedingungen identifiziert werden, die zu einer Integration kultureller Bildung in Schulen führen und somit zu einer Verbreitung des Programmansatzes beitragen. Es geht vier zentralen Fragestellungen nach:

  1. Unter welchen Bedingungen lassen sich auf Schulebene Veränderungen im Rahmen des Modellprogramms beobachten?
  2. Welche Strategien nutzen schulische Akteure in der Rekontextualisierung des Programms?
  3. Wie lässt sich die pädagogische Interaktion unterschiedlicher Professionen (Lehrkräfte, Künster/-innen) in Projekten kultureller Bildung differenzieren und aufeinander beziehen?
  4. Welche Effekte kultureller Bildung zeigen sich bei Schüler/-innen und Lehrer/-innen?

Methode und Design

Die Begleitforschung des Modellprojekts „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist als Längsschnittstudie angelegt. Um eine Entwicklung des Projekts, seiner Akteure und die auf Langfristigkeit angelegte Effekte abbilden zu können, finden mindestens zwei Befragungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt. In drei durch ihre thematische Ausrichtung abgegrenzten Teilprojekten werden Daten hinsichtlich der Fragestellungen gewonnen. Die Vorteile der Methoden-Triangulation („in-between“) werden in Erhebung und Auswertung durch Anwendung quantitativer und qualitativer Anteile im Forschungsprozess genutzt.

Drei Teilprojekte

Im ersten Teilprojekt, dem Programmmonitoring, geht es um die organisatorische und inhaltliche Umsetzung des Programms. Dazu werden Schulleiter/-innen, Kulturbeauftragte, Schülervertretung, Elternvertretung und Kulturagenten/-innen aller 138 Schulen befragt. Dieses Teilprojekt wird in allen Schulen jeweils im Winter 2012/13 und 2014/15 durchgeführt. Das Programmmonitoring zeigt den aktuellen Stand des Programms auf und ermöglicht eine Auswahl von Schulen und Hinweise für die weitere Schwerpunktsetzung für die beiden folgenden Teilprojekte.

Das zweite Teilprojekt besteht aus Fallstudien. Sie untersuchen vertieft die Veränderungen in der Schule durch die Kunst- und Kulturarbeit an bis zu zwölf Schulen hinsichtlich der Entwicklung und Nachhaltigkeit des Modellprojekts. Dazu werden ab Frühjahr 2013 und 2015 Interviews mit Lehrkräften, Kulturagenten und anderen Beteiligten durchgeführt. Weiterhin sollen Arbeitsdokumente der Schulen analysiert werden.

Im Rahmen der Wirkungsanalysen des dritten Teilprojekts werden 36 konkrete „Kunstprojekte“ in den Jahren 2013 und 2014 näher in den Blick genommen. Im Zentrum steht, welche Wirkungen und Effekte kultureller Bildung auf Schülerinnen und Schülern und Lehrer und Lehrerinnen zu beobachten sind. Dazu sind Befragungen bei teilnehmenden und auch bei (noch) nicht-teilnehmenden Schüler/-innen an den betreffenden Schulen sowie bei deren Lehrpersonen vorgesehen.

Projektmanagement

Prof. Dr. Hermann Josef Abs, Essen
Prof. Dr. Ludwig Stecher, Gießen

Projektteam

Dipl.-Päd. Magdalena Obsiadly, Essen
Dipl.-Erz.Wiss.. Katharina Golsch, Gießen
Dipl.-Soz.Wiss. Kathrin Knoll, Gießen

Finanzierung

Stiftung Mercator (2012-2016)

Veröffentlichungen

Abs, Hermann Josef; Stecher, Ludwig; Hohmann, Julia; Knoll, Katrin; Golsch, Katharina (2013). Bericht zum Programmmonitoring 2012/2013 im Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“. Frankfurt: GFPF. http://www.pedocs.de/volltexte/2013/8425/

Weitere Forschung zum Projekt "Kulturagenten"

Derzeit wird an der Universität Hildesheim, Institut für Kulturpolitik, unter der Leitung Dr. Tobias Fink und Prof. Dr. Wolfgang Schneider weitere Begleitforschung zum Projekt "Kulturagenten" durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie hier.