Absolventeninterview Fabian Strachanski, Mitarbeiter im Zentrum für Informations- und Mediendienste (ZIM)

Herr Strachanski, können Sie bitte sich und Ihre Aufgaben hier an der UDE kurz vorstellen?

Gerne. Mein Name ist Fabian Strachanski, ich bin mittlerweile 37 Jahre alt und seit 19 Jahren an der UDE tätig. Mit 18 Jahren habe ich meine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker im damaligen Hochschulrechenzentrum an der Gerhard-Mercator- Universität Duisburg* (heute:  Zentrum für Informations- und Mediendienste der Universität Duisburg-Essen) begonnen. Nach mehrmaligem Wechsel der Bereiche innerhalb des ZIM, bin ich heute Software-Entwickler und neben internen Programmierprojekten für die Entwicklung, Programmierung und den Betrieb der myUDE - Die Campus-App verantwortlich.

Auch wenn Ihre Ausbildungszeit schon etwas zurückliegt; können Sie sich noch an die ersten Wochen erinnern? Was hat Ihnen besonders gut gefallen? Was war die größte Herausforderung zu Beginn?

Puh, das ist nicht leicht. An eine Herausforderung kann ich mich noch gut erinnern. Die Größe. Eine Universität war für mich als Schulabgänger damals eine etwas größere Schule. Das dort tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, um zehntausende Studierende auf Ihrem Bildungsweg zu unterstützen, war mir nicht bewusst. Besonders schön war das „Willkommen“. Einerseits stand für mich von der Werkzeugtasche bis zu den Einzelteilen meines PCs ─ den ich als erste Aufgabe selbst zusammenbaute ─ schon alles parat, um sofort loslegen zu können. Andererseits habe ich mich direkt gut aufgenommen und wohlgefühlt.

Warum haben Sie sich für eine Ausbildung an der damaligen Gerhard-Mercator-Universität Duisburg entschieden?

Ich muss zugeben, ich war etwas spät dran und habe vom Arbeitsamt damals nur wenige Betriebe genannt bekommen, die noch Ausbildungsstellen besetzen wollten. Bei zweien hätte ich anfangen können. Ich habe mich damals für die Universität entschieden, da das ganze Kennenlernen während des Vorstellungsgesprächs viel offener war als bei den anderen Betrieben. Dort saßen fünf graue Herren in Anzügen, die mit mir über eine „schlechte Vier“ auf dem Zeugnis diskutiert haben. An der Universität wurde über meine Möglichkeiten und meine Aufgaben gesprochen, ein wenig mein IT-Wissen abgeklopft und mir anschließend der Betrieb inkl. Maschinensaal gezeigt, „um einen Eindruck von meinem evtl. zukünftigen Arbeitgeber zu bekommen“. Nach dem Vorstellungsgespräch war mir klar, dass ich, wenn ich eine Zusage erhalte, hier meine Ausbildung beginne.

Was glauben Sie, ist heute anders für Auszubildende?

Ich glaube so viel hat sich gar nicht geändert. Es ist immer noch der Einstieg ins Berufsleben und damit ein neues spannendes, aber auch herausforderndes Kapitel. Man verdient das erste Mal eigenes Geld und es geht los, dass man auf eigenen Beinen steht. Damals wie heute hat man an der UDE, wenn man den Kollegen motiviert und offen gegenübertritt, die Möglichkeit sich die Vielfalt, die eine Universität bietet, genauer anzusehen und einfach mal über den Tellerrand hinweg in andere Bereiche zu schauen.

Nach Ihrer Ausbildung haben Sie eine feste Stelle angeboten bekommen. Warum wollten Sie nach Ihrem Abschluss bleiben?

Ich habe mich hier einfach wohlgefühlt. Das Klima unter den Kollegen war top und ich bekam eine Aufgabe angeboten, die mir Spaß gemacht hat. Also habe ich gar nicht großartig darüber nachgedacht, mich bei anderen Firmen zu bewerben.

Was war in letzter Zeit das spannendste Projekt, das Sie entwickeln konnten?

Ganz klar: myUDE - Die Campus-App. Das ZIM hat 2011 mit der Entwicklung einer Campus-App begonnen und diese 2012 das erste Mal veröffentlicht. Ich gehörte von Anfang an zum Projekt-Team, habe aber erst 2016 die Entwicklung und den Betrieb der App übernommen. Meine erste Aufgabe war es, myUDE  anhand der gewonnenen Erfahrungen komplett neu zu entwickeln und den aktuellen technischen Möglichkeiten anzupassen. Das spannende ist aber nicht nur die App-Entwicklung selbst, sondern viel mehr noch das, was man nicht auf den ersten Blick sieht: Die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus allen Einrichtungen der Universität, um z.B. Speisepläne, Noten, geliehene Bücher oder das Semesterticket für unsere Studierenden in myUDE  zugreifbar zu machen.

Und wie geht es weiter? Gibt es schon neue (Projekt-)Ideen?

Ja. Zum einen ist bei myUDE immer was zu tun. Es gibt viele gute Ideen unserer Studierenden, wenn es darum geht, neue Features zu integrieren. Unsere momentanen Themen sind z.B. Barrierefreiheit und Mehrsprachigkeit, da dies zwei Punkte sind, die myUDE für noch mehr Studierende zu einem guten Werkzeug machen. Zum anderen gibt es momentan noch zwei weitere Projekte, an denen ich arbeite. Das eine ist ein internes Projekt zur Visualisierung von Statistiken, das andere ist eine Portallösung, um verschiedene Services besser zugänglich zu machen.

Zu guter Letzt; was würden Sie Auszubildenden heute raten?

Das Gleiche was ich unseren Auszubildenden die letzten 15 Jahre geraten habe: Ihr habt hier die Möglichkeit, viel mehr zu lernen, als der Ausbildungsrahmenplan verlangt. Nutzt diese Chance! Wenn ihr etwas interessant findet, fragt nach. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ob im ZIM oder in anderen Einrichtungen der UDE) die ich gefragt habe, haben mir einen kurzen Einblick in Ihr Themenfeld gegeben und mich auch im Nachhinein bei Problemen und offenen Fragen unterstützt. 

* Im Jahr 2003 fusionierten die Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und die Universität-Gesamthochschule Essen zur Universität Duisburg-Essen (UDE). Mehr über die UDE erfahren Sie hier.