Online-Version der Systeme zur biologischen Fließgewässerbewertung

Gefördert durch das Umweltbundesamt

Zur Berechungsplattform

Projektlaufzeit für Aufbau und Programierung: Oktober 2016 bis September 2019, 
kostenneutral verlängert bis April 2020
Betrieb/Support der Plattform: ab 2019 kontinuierlich

Zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie werden in Deutschland Gewässer anhand sogenannter „biologischer Qualitätskomponenten“ (BQE) ökologisch bewertet. Für die BQE wurden in der Vergangenheit eine Reihe von Bewertungsverfahren entwickelt (PhytoFluss/Phytoplankton, Phylib/aquatische Flora, Perlodes/Makrozoobenthos, fiBS/Fischfauna) und mit Hilfe verschiedener Software-Produkte operationalisiert. Diese Produkte wurden erstmals vor zehn bis fünfzehn Jahren programmiert und seither immer wieder angepasst und aktualisiert. Die Anpassungen beschränkten sich dabei weitgehend auf inhaltlich-fachliche Aspekte sowie die Bedienbarkeit der Programme. Die grundsätzlichen Architekturen wurden jedoch nicht angetastet und entsprechen daher heute nicht mehr dem Stand der Technik.

Vor diesem Hintergrund hat das Projekt zum Ziel, die Software-Produkte neu zu programmieren. In allen Fällen werden die bislang desktopgestützten Versionen zu Gunsten einer Client-Server-Lösung aufgegeben. Der Benutzer muss die Programme somit nicht mehr auf einem lokalen Computer installieren, sondern sie laufen zentral auf einem Server. Dazu werden Dateien in einem definierten Format hochgeladen. Die Berechnungsergebnisse werden dem Nutzer anschließend zur Verfügung gestellt und alle benutzerbezogenen Daten vom Server gelöscht. Die Umsetzung wird so realisiert, dass beliebige aktuelle Webbrowser als Client fungieren können, so dass lokal keine speziellen Programme installiert werden müssen. Dennoch werden dem Nutzer alle erforderlichen Funktionalitäten bereitgestellt.

Für den Nutzer können die Änderungen in der Anwendung minimiert werden; alle Programme verwenden eine Oberfläche, die sich von einem lokal installierten Programm nicht wesentlich unterscheidet. Das Öffnen oder Speichern von Daten und die Anzeige der Ergebnisse erfolgt in gewohnter Weise. Lediglich die Datengrundlagen (Taxadatenbanken und Grenzwerte) sowie die auf ihnen beruhenden Berechnungen werden fortan nicht mehr lokal, sondern serverbasiert ausgeführt. Durch eine modulare Architektur werden Benutzeroberfläche, Datenhaltung, Berechnung der einzelnen Biokomponenten und Visualisierung der Ergebnisse voneinander getrennt. Zukünftige Überarbeitungen können so an jeder der Komponenten/Module durchgeführt werden, ohne dass die anderen Module davon beeinträchtigt werden. Das Konzept der Online-Umsetzung beendet zudem die Notwendigkeit der Neu-Installation einer Software nach einem Update auf jedem einzelnen Nutzer-PC.