Beete unseres Campusgartens

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Brennnesseln für unsere Schmetterlinge

Die allermeisten Menschen lieben Schmetterlinge, aber die wenigsten haben ein Herz für Brennnesseln.

Einen Moment nicht aufgepasst und mit nackter Haut an Arm oder Bein an einer Brennnessel entlang gestreift und wenige Sekunden später setzt eine unangenehmer brennender Schmerz an der betroffenen Hautstelle ein. Wir haben bei der Berührung die kleinen Brennhaare der Pflanze berührt und dabei einige dieser feinen Haare abgebrochen. Die spitzen Bruchstellen verletzten die obersten Hautschichten und der flüssige Inhalt der Brennhaare mit einem Gemisch aus Histamin, Acetylcholin und Ameisensäure ergießt sich auf und in die Haut. Rund 10 bis 15 Minuten können wir uns nun über unsere Unachtsamkeit ärgern.

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum die Brennnessel in unseren Gärten und Grünflächen nicht sehr beliebt ist. Weniger bekannt ist, dass die Brennnessel eine wichtige Nahrungspflanze für die Raupen von annährend 50 Schmetterlingsarten ist. Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, Landkärtchen und C-Falter sind sogar essentiell auf Brennnesseln als Nahrung für den Nachwuchs angewiesen und werden daher auch als Nesselfalter bezeichnet.


Brennnesseln sollten also an manchen Stellen in unseren Gärten und Grünflächen, besonders mit angefressenen Blättern, ein willkommener Anblick sein. Deshalb grenzen wir an unserem AStA-Süd-Beet einen kleinen Teil ab, an dem die Brennnesseln gedeihen dürfen.

Text: Lisa Rolf (Nachhaltigkeitsprozess) und Prof. André Kreft (Biologie)