DSH an der UDE während der Corona-Pandemie

Ein Artikel über die DSH an der UDE während der Corona-PandemieMit Plexiglasscheiben, Desinfektionsmitteln & Co. gut ausgerüstet durch die Prüfung

In Zeiten von Corona stellt die Durchführung von Sprach-Prüfungen mit Präsenzpflicht eine Herausforderung dar

Von Dr. Saskia Wiza/ 25.06.2020

Es wird benötigt für die Zulassung zum Studium an der Universität ebenso wie als Nachweis über deutsche Sprachkenntnisse bei der Ausländerbehörde – oder einfach genutzt als Ansporn, um die eigenen Kenntnisse zu verbessern und zu überprüfen: das DSH-Zeugnis.

An einem der größten DSH-Standorte Deutschlands – und dem größten in Nordrhein-Westfalen – finden viermal im Jahr Prüfungen mit jeweils bis zu 400 Teilnehmenden statt, damit ausländische Studierende die „Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang“ – so die Langversion für DSH – ablegen können. Eigentlich. In Zeiten von Corona und den daraus resultierenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen stellte das ab Mitte März 2020 zunächst ein Problem und später eine Herausforderung dar.

Das Sicherheitskonzept überzeugte

Schriftliche Prüfungen fanden zu Beginn der Pandemierestriktionen in Deutschland mit deutlich weniger Teilnehmenden statt. Die mündlichen wurden zwei Monate nach hinten verlegt, als im Mai das vom DSH-Team entworfene Sicherheitskonzept und den daraus resultierenden Maßnahmen die Beauftragten für Arbeitssicherheit überzeugte. Das Team entwickelte ein Einbahnstraßensystem mit Abstandsmarkierungen und Hygienevorschriften.

Bei den schriftlichen Prüfungen wird auf ausreichend Abstand geachtet, so dass signifikant weniger Prüflinge vor Ort sein dürfen. Die weitaus größere logistische Herausforderung betrifft den Ablauf der mündlichen Tests. Obwohl bedeutend weniger Menschen ihre Deutschkenntnisse auf dem Niveau C 1 des Europäischen Referenzrahmens unter Beweis stellen können, ist die Zeit vor der mündlichen Prüfung gleichbedeutend mit einem vollen Wartezimmer. Einige Prüflinge warten in der Regel gemeinsam auf ihren Termin, da parallel mehrere Prüfungen stattfinden. Und das gilt es in Zeiten von Ansteckungsgefahr über Tröpfcheninfektion zu vermeiden.

Maßnahmen im Einzelnen

So werden die Anfangszeiten der mündlichen Prüfung für jeden Teilnehmenden zeitlich versetzt terminiert. Der Einlass ist dann an lediglich einem Eingang möglich. Die Ausweiskontrolle und das Aussuchen des Prüfungsthemas erfolgen auf Abstand zur studentischen Hilfskraft getrennt durch Plexiglasscheiben und mit Mundschutz. Ein kompletter Flur mit Seminarräumen steht lediglich für die Prüfungen zur Verfügung. Pro Prüferteam gibt es jeweils drei Räume: einen Aufenthaltsraum und zwei Prüferräume. Die Prüferräume werden nach jeder Prüfung von einer studentischen Hilfskraft gereinigt und gelüftet, so dass zwischen zwei Prüfungen mindestens 30 Minuten Frischluft in den Räumlichkeiten zirkulieren kann. Die Styroporhalter nebst Plexiglasscheiben werden zuvor in jedem Prüferraum aufgestellt.

Eine mündliche Prüfung läuft dann so ab: Der Prüfling bereitet sich in dem Raum vor, in dem er oder sie geprüft wird. Eine Plexiglasscheibe und mehrere Meter trennen sie bzw. ihn von dem später eintreffenden Prüferteam, bestehend aus zwei Personen. Während der Prüfung dürfen die Masken abgesetzt werden.

Das aufgezeichnete Einbahnstraßensystem findet im Anschluss Anwendung: Ist die Prüfung zuende, geleitet eine studentische Hilfskraft den Prüfling zu einem anderen Ausgang nach draußen. Dann desinfiziert diese Hilfskraft die Tische, stellt einen neuen Stuhl auf, lüftet den Raum. Und das alles mit Mundschutz und Einmalhandschuhen.

Zur Information:

Die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang wird an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, abgenommen von Mitarbeitenden und externen Prüfenden im Fachbereich Geisteswissenschaften, Institut für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache.

Trotz Mehraufwand in Corona-Zeiten ist das DSH-Team hochmotiviert, um möglichst vielen angehenden Studierenden aus dem Ausland die Sprachprüfung ermöglichen zu können.